Das Dorf Bukatynka in Podillja, trotz seines großen Naturpotenzial und seiner alten Geschichte, könnte zu noch einem allmählich sterbenden Dorf einfach werden. Aber vor 40 Jahren kam ein junges Künstlerpaar hierher — Oleksij und Ljudmyla Aljoschkin. Und Schritt für Schritt verwandeln sie ihr Dorf ins Museum, in einen Ort, der von Leuten, die sich für Geschichte und Kunst interessieren, wegen neuen Emotionen besucht wird.
Das Leben der Familie Aljoschkin ist ein pausenloses Schaffen, und sie teilen das gerne mit allen, die mitmachen wollen, insbesondere mit Kindern. Sie haben ihre eigene Philosophie, die für die Mehrheit der Dorfbewohner unklar bleibt. Und gerade diese Philosophie zieht so viele Leute zu diesem Ort an. Viele Leute kommen nach Bukatynka, um sich mit Aljoschkin bloß zu unterhalten, und er empfängt gerne seine Gäste barfuß, in Leinengewand, mit langen Haaren und immer lächelnd.
Das ist die Geschichte darüber, wie man Schönheit in allem sehen kann, über die Entwicklung eines Künstlers, über die Kunst, echt zu sein, Natur zu schätzen und zu beschützen beizubringen.
Bukatynka
Bukatynka liegt am Ufer des malerischen Flusses Murafa zwischen den Dnister-Hügeln. 30 km von den Gemeinde entfernt, und die Busse fahren hier nicht so oft. Hier wohnen mehr als 100 Menschen, es gibt eine Grundschule, wo die Familie Aljoshkin als Lehrer tätig sind, und bringen den Kindern harmonisch mit der Welt zu leben bei. Jetzt gibt es da 17 Schulkinder.
Bukatynka ist dank seinen einzigartigen Landschaften bekannt. Hier gibt es die Abgänge der Steinreste von den Schichten aus den Zeiten des Entstehens unseres Planeten, der uralten Vulkanausbrüche, Ozeane, Meere und Wüsten.
Oleksij erzählt:
„Hier findet man viele Spuren der Natur-, Architektur-, Kulturdenkmäler von der Altsteinzeit, der Mittelsteinzeit, der Buh-Dnitser- und der Trypillja-Kultur, der Jungsteinzeit, der Zeiten von Slawen, von der Kyjiwer Rus und der Kosaken-Ehre. 1985 fand hier der Weltkongress der Geologen find da statt. Die Wissenschaftler aus der ganzen Welt: aus Amerika, Australien, Afrika, Asien, Europa, um dieses Phänomen zu beobachten — wie Erdkrusten unseres Planten entstanden ist, um die Schichten zu erforschen, die durch Katastrophen und Erdumwälzungen nicht umgesetzt worden sind.“
Im Dorf gibt es eine Legende über einen Kosaken-Steinmetzen Namens Bakota, der als Kind zusammen mit seiner Mutter gerettet werden konnte, weil sie sich im unterirdischen Gang sich während des Türken- und Tataren-Eingriffs versteckt haben.
Einst war Bukatynka eines der Zentren von der Steinschnittkunst. 1916, so Aljoschkin, waren um 300 Personen in Bukatynka dabei tätig. Ein Kataloge der Steinerzeugnisse wurde herausgegeben, und die Erzeugnisse wurden in den Nachbardörfern, -städten, Bessarabien, Wolhynien, Kyjiw und sogar in Wien gezeigt. Das waren hauptsächlich die Erzeugnisse für Haushalt: Messerschärfer, Quietschsteine, Tränkeimer für Vieh, Tröge, Tische, Säulen, Kreuze, Grabsteine und Statuen. Dazu noch wurden die Steine für Häuser hergestellt. Aber mit dem wissenschaftlichen und technischen Progress wurde allmählich Steinschnitt nicht mehr so angefragt.
Das Erhalten der wertvollen Steinschnitttraditionen und das Sammeln der Erzeugnisse von diesem alten Handwerk und Kunst wurde zu einem der Gründe, warum die Familie Aljoschkin sich für Bukatynka als ihr Wohnort gewählt haben.
Der Umzug in die Hauptstadt
Ljudmyla ist in Minsk geboren, Oleksij – in Kyjiw. Die jungen Bildhauer und Maler konnten in der Stadt erfolgreich sein, in einer Wohnung bequem wohnen und sich mit Kollegen bei Ausstellungen und Konferenzen unterhalten. Aber sie haben ein ganz anderes Leben gewählt, näher zur Natur im Dorf, das Ljudmyla ihr Heimat nennt. Von hier kommt ihr Vater, ihre Großmutter und Urgroßmutter. Ljudmyla verbrachte die Schulferien im Sommer in ihrer Kindheit dort.
Oleksij studierte an der Kyjiwer Staatlichen Kunsthochschule an der Fakultät für darstellende Kunst und Restauration beim Lehrstuhl für Bildhauern, und Ljudmyla beendete die Fakultät der angewandten Kunst der Belarus Staatlichen Theater- und Kunstuniversität. Dort hat sie Oleksij kennengelernt:
„Ganz kahl geschoren, sie trug Hosen und war gegen Dialekte. Ich sag Ihnen, das war ein komisches Mädchen. Das Mädchen schreibt Gedichte, malt Schwäne: Einer fliegt, der andere bleibt am Teich und wartet. Und dann sagt sie: ‚Du, wir haben Steinmetze, es gibt aber keine nationale Skulptur, nut Griechenland, nur Michelangelo‘. Und wir sind doch auf der Suche. Das kann nicht sein, dass die nationale Skulptur keine Wurzeln hat. Und das war 1978…“
Und so ist ein junges Ehepaar nicht gleich ins Dorf umgezogen. Sie wohnten einiger Zeit in Minsk, dann haben die beiden erstanden, dass sie näher zur Natur schaffen und leben möchten. Sie fuhren nach Bukatynka nicht wegen bequemen Bedingungen und haben da die kaum erreicht, aber hier gibt es etwas mehr — ihre eigene Philosophie und Tausende dankbare Leute, die schon seit 40 Jahren Bukatynka besuchen und sich mit Aljoschkin unterhalten, seine Ideen begreifen und die neuen Orte für sich entdecken:
„Es gibt Bungee, Fluss und Luft. Und deswegen haben wir Kyjiw und Minsk verlassen. Da spielt die Natur ihre Hauptrolle, und nicht das, was wir da gebaut haben.“
Zuerst wohnte die Familie in einer Hütte, weil alle Häuser zuerst besetzt waren, dann halfen ihnen die Eltern, ein 2-Stock-Haus zu bauen. Hier kamen 5 Kinder zur Welt, die auch dann Künstler geworden sind.
Die Sandkunst
Die Familie Aljoschkin hat Bukatynka in eine echte Galerie unter dem freien Himmel verwandelt. Ihre Skulpturen kann man überall sehen: ganz unterschiedlich, aber jede hat ihre eigene Bedeutung. Insgesamt gibt es in der Ukraine um 150 Kunstwerke von ihnen.
Oleksij erzählt, dass der Ort und die Bedingungen, unter denen man etwas schaffen kann, einen großen Einfluss auf die Kreativität haben, und Bukatynka ein idealer Ort dafür sei. Hier gibt es Felsen, sehr viel Sandstein, Wälder und einen Fluß. Der Ort ist unbewohnt und versteckt auch eine uralte Geschichte in sich.
Die Landschaft von Bukatynka ist schon ein fertiges Kunstwerk, das jahrelang geschaffen wurde. Die Naturobjekte sind oft auch ein Teil der Skulptur von Aljoschkin:
„Vor vielen Jahren gab es hier eine Wüste, und mit dem Sand der Eols Säulen hat der Wind diese Skulptur geschaffen. Er hat einfach geweht, und die Sandpartikel rieb da und so bekamen die Felsen diese From.“
Laut Oleksij existierte in Bukatynka die Buh-Dnister-Kultur der Siedlungen, dann später auch Trypilljaer und Tschernjachivzier Kultur. Diese Geschichte findet man noch immer einfach so auf der Fläche. Schädel, Knochen, Töpfe und Geschirr — das alles wurde zum Teil der Kunst von Aljoschkin, die suchen da nach neuem Sinn:
„Die Sonne geht auf und da geht sie unter. Und diese Bewegung der Sonne wurde 9000 Jahre lang von den ersten Einsiedler hier beobachtet, das waren die ältesten Siedlungen der Bug-Dnister-Kultur. Die bewahrten ihre Fresken und Scherben. Es ist primitiv, aber das ist unsere Geschichte. Wir gehen mit unseren Füssen auf diesen Scherben, auf ihre Begräbnisse, deswegen müssen wir so aufmerksam dabei sein.“
Oleksij sagt, es gäbe so viele wunderschöne Orte in der Ukraine, wo man auch Energien von Tausende, Millionen Jahren spüren kann und er glaubt, man muss nur das wollen, das zu spüren und bereit sein, diese Welle zu empfangen, dann kommt Ruhe, Weisheit und Sicherheit:
„Wir lernen von der Natur, weil das der größte Bildhauer ist. Man muss diese Harmonie des Naturschaffens spüren, das kommt von der Natur selbst. E gibt solch ein Relief: ‚Der Kuss‘. Ich war so erstaunt, als ich es gefunden habe, als ich ihn für die Welt eröffnet habe, und dann sagten die Leute: ‚Und wie hat der Herrgott sowas geschaffen?‘. Also, das war kein Mensch. Der Mensch hat dabei nichts getan, weder Hände noch Gedanken.“
Häuser-Museen
Als die Nachbarn ihre alten Häuser verkauft haben, die unbewohnt blieben, haben die Aljoschkin die gekauft und in ein Museum verwandelt. Es gibt ein Haus, wo man Schattentheater hat und mit Sand auf Glas malt. Es gibt ein Töpfereimuseum mit hunderten Töpfen und diverses Geschirr, die von den Wanderungen in Transdnistria gesammelt wurden, ein Antiquariatmuseum mit einem bemalten Ofen. Es gibt auch ein Häuschen mit den Arbeiten von ihrer Familie: Stein, Holz, Wytynanka, Ton, Pyssanka, Malerei und Grafik. Alles ist mit Heu im Häuschen bedeckt, von außen ist alles mit Nixen aus Märchen, Trypilljaer Runden, Podilliaer Blumentöpfen bemalt.
Der Eintritt ist überall frei, und der Name „Museum“ ist konditionell. Hier kann man alles anfassen, mit allem spielen, und auch einen eigenen Beitrag zum Schaffen jedes Museums leisten. Aljoschkin sagt, er weiß nicht, ob er das alles in Form eines Museums gestalten soll, weil sich vieles auch schnell verändern kann. Nach einigen Fernsehauftritten gibt es schon Leute, die diese Häuser kaufen möchten, Aber es ist so wertvoll da, dass das alles die Menschen selbst gestalten können.
Oleksij sagt, dass es wichtig sei, die Bedingungen auch für Kreativität der Kinder zu schaffen. So, in einem Haus können die Kinder mit Sand malen lernen, und je jünger, desto freier und kreativer sind sie:
„Wenn in jedem Haus ein Rucksack, ein Zelt, ein Glas für Sandmalen erscheint, ist schon klar, dass diese Kinder malen, denken und entwickeln werden.“
Ein Teil der Arbeiten in einem der Museen machen die Kinder. Oleksij lacht, er sagt, dass die Kinder oft sie besuchen und eben die Spielzeuge und Erzeugnisse wählen, die eben von Kindern gemacht wurden:
„Wir sind da Künstler, wir haben Hochschulen absolviert, und die Kinder wählen die Volksspielzeuge, von Kindern gemacht. Die wurden anders gemacht, Vor kurzem kam zu uns ein Kind 1,2 Jahre alt, sie kam zu einem Erzeugnis und küsste sie. Woher weiß das Kind, welches genau Erzeugnis es küssen soll? Wir und die anderen Gäste standen da dabei und wir waren schockiert. Sie machen das intuitiv, das kommt von Innen.“
Im Zimmer mit Spielzeugen gibt es Exponate aus verschiedenen Zeiten: von Barbie und Ninja-Turtles bis alten Gips- und Tonspielzeuge. Vieles wurde wo im eigenen Garten gefunden. Oleksij glaubt, dass die Spielzeuge eines Kindes auch für die Zukunft entscheidend sind. Die Kinder der Familie Aljoschkin spielten vor allem mit Naturspielzeugen, das hat auch ihren Intellekt beeinflusst:
„Es gab kein Plastik, und die Pistolen sahen nicht so, wie die für die Erwachsene. Man muss Fantasie haben, was das sein kann. Du findest und ich habe Fantasien. Und das sieht nicht gleich aus. Aber beim Kid ist es anders. Sie sagen: ‚Ne, das ist doch ein Dino, oder sonst was‘. Und wir sind von den Spielzeugen inspiriert. Aber jetzt gibt es nicht mehr die Meister, die machten dann Pfeifen machten machten, Weil immer auf den Märkten, zum Tag von St. Pantelejmon, wurden die Pfeifen verkauft. Die Kinder konnten das kaufen und dann damit spielen. Und wo sind die jetzt?. Alles ist verschwunden und es gibt keine Meister mehr. Und das, was jetzt begonnen wird, ist schon raffiniert. Alle jene Spielzeuge sind raffiniert. Hier, in dieser Umgebung werden aber ganz andere Spielzeuge gemacht. In der Stadt auf dem 9.-12. Stock bekommt man ein ganz anderes Spielzeug. Es gab so, so und so. Und um solche Spielzeuge zu machen, muss man in dieser Gegend leben, im Dorf näher zur Natur.“
Es ist ziemlich schwer, in den Museen von Aljoschkin sich auf etwas genaues zu konzentrieren — es gibt hier viele Kleinigkeiten, die bewundern, beeindrucken und sogar lachen lassen. Einen bemalten Schädel zu sehen ist nicht so seltsam. Aber für Aljoschkin ist jeder Element sehr wichtig, jedes Topfteil oder jeder Knochen, die im Sand gefunden werden. Sie glauben, dass man alles rund um uns bemalen kann, und erklären, warum es nichts Böses beim Schädel gibt:
„Ein Schädel von einem Pferd oder von einer Kuh war ein Schutztotem, man hatte so was im Haus an den Ecken. Ein Freund, ein treuer Freund ist in eine andere Welt gegangen, man kann ihn bemalen und in was lebendiges umwandeln. Dabei muss man keine Angst haben, das ist schon bemalt. Und es gibt solche Völker, die sowohl die Tierschädel, als auch Meschschädel bemalen. Sie feierten den Übergang des Menschen in die andere Welt. Ein Mensch war treu, lebte wohl und ging, wie ein Held, für die Menschen, für das Dorf. Man muss nicht weinen, man muss nicht traurig sein, man muss sich freuen. Und man nahm solche Schädel ganz anders, mit Freude, wahr. Und für uns ist es schon böse, wild und überhaupt.“
Diashow
Und sie bemalen wirklich alles – Vom Ton, Stein, Holz bis zum einzelnen Steinchen oder Schneckenschalen:
„Sogar solche verlassenen Häuser von Schnecken, die können bemalt werden und in Kunst zu verwandeln. Also wir nehmen das Nichtlebewesen, fügen was hinzu und es wird schon zu Lebewesen.“
Aber Oleksij sagt, dass die Kunst jetzt mehr den Dekorations- und Schmuckszwecken dienen, und früher war es sakral:
„Jedes Zeichen, der Kreuz oder die Peruns Rune, hatten ihre Bedeutung, die wurden als ein Gebet ausgesprochen. Und dann wurde das alles zum Schmuck. Wir wissen eigentlich nicht genau, was jedes Zeichen bedeutet. Und damals war die Bedeutung immer sakral: Man malte so, damit die anderen es nicht sehen könnten, die Kreuze wurden so getragen, damit niemand die sah, dein eigentlicher Name war unbekannt und dein Beschützer auch.“
Zuerst waren die Einheimischen sehr negativ zu den „Attraktionen“ von Aljoschkin gestimmt, aber als sie verstanden haben, dass die es vor allem für Kinder machen und ihre Tätigkeit niemandem Schaden bringt, sondern dadurch kommen mehr Touristen zum Dorf, haben sie sich beruhigt.
Kinder als Kunst
Die Familie Aljoschkin haben einen Teil ihres Lebens der Ausbildung der Kinder gewidmet. 10 Jahre lang gingen sie zu Fuß über ein Feld in das Nachbardorf Wyla Jaruski, das 4 Kilometer entfernt liegt, in die Schule, und unterrichteten auch in Bandyschiwka.
In Bukatynka wurde die Schule erst 1993 eröffnet. Sie unterrichteten dort Malen, Zeichnen, Geschichte und parallel dazu erzählten sie den Kindern die Legenden von Bukatynka, zeigten, wie man Motanka-Puppen macht, Pysankas bemalt, von Ton bastelt, Wytynankas schneidet. Oleksij unterrichtete in der Schule Geschichte, Recht und Sport und Ljudmyla leitete die Gruppe für Basteln und unterrichtete auch Malen. Aber da es nicht genug Schulkinder gab, wurde die Schule in Bukatynka geschlossen. Nun fahren die Kinder zur schon in das Nachbardorf:
„Was ist die Schule? Das sind keine ‚Eurofenster‘, keine Computer-Klasse, keine Toiletten. Aber was ist das denn? Das sind Lehrer, die eigene Energetik mitbringen. Wieso konnte man früher zu zum ehrlichen, gutherzigen Bürger werden, und das alles ohne ‚Eurofenster‘ oder Computer? Das alles wird einen Menschen nicht dezenter machen. Nie im Leben.“
Die Kinder von Aljoschkin konnten viel Freiheit und Kreativität noch von Kindheit an genießen. Die beobachteten den Schatten des Vaters, hinterließen Fußabdrücke im Sand. Also, sie konnten in Fantasie leben, Die Kunst war für sie nie obligatorisch, da gab es immer gute Bedingungen für Entwicklung, Freiheit und Gefühl der Natur:
„Und wer hatte zu Hause Sand? Und bei uns war das nicht zu Hause, wir hatten einen guten Sandbecken. Und wir spielten da und bedeckten alles mit Sand. Wir schaffen, weil die Kreativität gibt Inspiration und Energie. Wer Musik macht, der wird mich wohl verstehen. Wenn ein Mensch etwas schafft, kommt eine Energiewelle. Und alles andere ist dann schon egal.“
Eine wichtige Rolle für die Kreativität spielt nach Ansicht des Künstlers nicht der materielle Teil, sondern die Stille und die Ruhe, die in Bukatynka reichlich vorhanden ist:
„Sie müssen den Schriftsteller oder den Dichter oder den Musiker nicht anklopfen, so warten Sie, ich habe eine Melodie, und Sie unterbrechen mich, und in mir wird die Melodie einfach nicht geboren.“
Oleksij selbst hat Kunst seit seiner Kindheit gesehen. Sein Großvater hat aus Ton gebohrt. Er sagt, er habe gesehen, wie er einen Herd machte und eventuell eine Kuh gemacht hat. Der Onkel von Aljoschkin war ein Bildhauer und arbeitete mit Stein. Es sagt, dass solche Kontemplation auf die Kunst immer ein Kind betrifft, und deshalb wird oft die Fortsetzung von Dynastien von Künstlern, Zirkuss-Künstlern, Künstlern gefolgt:
„Solche Bedingungen sollten geschaffen werden, damit eine Person dort erwachen kann. Das Wichtigste — angezündet werden, und er wird brennen, und los, los weiter so. Nicht nur Wissen ‚pumpen‘. Weil das vielleicht in der Kampagne in der Nähe des Feuers erzählt werden muss. Dann, unter anderen Bedingungen des Überlebens und Denkens über Wasser, Wärme und alles, wird sich ein Mensch auch daran erinnern, dass etwas vorbei gehen wird. Oh, sagt er, ich erinnere mich an die Wanderung. Die meisten Kinder, wenn sie kommen, sagen sie: ‚Wir waren wandern, und dort wurde ich zum Menschen. Ich dachte da nicht nur an mich selbst, sondern auch an jemanden, um sie zu füttern, um es zu bekommen, um es zu machen, um es zu bedecken…‘.“
Die Pholosophie von Aljoschkin
Bei den Werken von Aljoschkin gibt es viele heidnische und altslawische Zeichen. Sie halten sich an den Kult der Elemente und der Natur, aber gleichzeitig kann man auch in einigen Museen die Ikonen sehen. Oleksij sieht darin nichts Überraschendes und sagt, dass verschiedene Religionen nur unterschiedliche Ansichten von Gott sind. Der Mann vergleicht das Wissen der Religionen mit dem Wissen der Sprachen und sagt, dass die Philosophie der gemeinsamen Rolle eine wichtige Rolle spielt.
Aljoschkins Hauptreligion ist Liebe, und sie wird von allen empfunden, die sie besuchen. Und Veränderungen können auch nur aus Liebe geboren werden, wir müssen von uns selbst ausgehen:
„Pass auf dich auf, wie du geistig aufgewachsen bist, was dir passiert ist. Dann wird es keinen Krieg geben. Kriege mit Eltern, Kriege mit Männern, Frauen, nun, allgemein, in der Gesellschaft, und überall auf der Welt gibt es Kriege. Da etwas von dir keine Liebe sendet, wird sie nicht von dort zurückkehren. Wie ein Echo, den wir spielten und der Echo ging in den Wald. Eine Message. Und dann wird es Veränderungen geben.“
Die Hauptsache, so Oleksij, ist das Glück, das sie gewonnen haben, indem sie sich der Natur näherten. Er sagt, dass sein Cousin kürzlich zu ihnen gekommen ist und fast jeden Tag, wenn er sich die Umstände gesehen hat, in denen die Familie lebt, fragte, ob er hier glücklich wäre. Aljoschkin lächelt und scheint sich hier wirklich wohl zu fühlen, denn er hat seinen Platz gefunden:
Ein Mensch muss einen eigenen Platz finden, seinen Weg, da ist eine Frau, Kinder, na ja, seinihr Schicksal. Als wir begannen in Buscha (Aut: — Die Familie Aljoschkin hat im Dorf Buscha in Podillja einen Open-Air der Steinmetze, „Podilljaer Wächtern“ ins Leben gerufen, jetzt findet diese Veranstaltung jährlich statt), und sehen, was in einer anderen Richtung schief gelaufen ist, verstehst du? Es gibt bereits Geschäfte, Geld, alles-alles-gemacht. Und das ist eine ganz andere Richtung, das sind wir nicht. Wenn wir mit etwas beginnen, dann muss das Kind beschützt werden, muss die Frau beschützt werden, man soll sich selbst auch geistig beschützen, und wir schon mit etwas anfangen, wird es aufgenommen, es bewegt sich quasi, ohne uns, gut, wie eine Maschine funktioniert. Aber da ist es nicht so, wie wir wollten, was wir dachten — es stirbt.
Um glücklich zu sein, braucht man nur wenig — man muss einfach nur glücklich sein wollen.
„Wenn du nicht glücklich sein willst — du wirst sie nie glücklich. Du willst nicht studieren — du wirst nicht studieren. Egal, du willst nicht heiraten — du wirst nicht heiraten. Wir müssen den Wunsch haben, glücklich zu sein.“
Für Oleksij ist Kreativität eine ständige Bewegung, er glaubt, dass der Künstler in einem Moment leben und auf ständiger Suche sein muss:
„Ein Arzt erzählt von medizinischen Problemen, ein Polizist – von den Problemen der Polizei, und der Künstler erzählt von seinen Problemen, wie man einen Schöpfer bleibt und sich nicht anhäuft und nicht mal zum gewöhnlichen Meister wird.“
Aljischkin interpretiert auf seine Weise den Prozess der Kreativität. Er sagt, dass der Künstler derjenige ist, der das Böse erntet, und er erntet es mit Liebe:
„Um etwas zu schaffen, braucht man Liebe. Mit Liebe zerstört er das Böse, das ihn umgibt. Er fängt an, Liebe zu schaffen.“
Oleksij sagt, dass die Liebe nicht gekauft werden kann, und sie muss umfassend sein, sowohl für die Natur als auch für das Universum und für die Menschen:
„Leute verstehen nicht, dass wir alle ganz sind: Wasser, Luft. Du kannst hier kein Wasser vergiften und getrennt davon dann leben, aber das ist unmöglich. Du hast es also so gemacht — es wird dir einfach zurückerstattet. Nicht für dich, also für den anderen. Ich bin Oleksij und der ist Iwan. Und wir haben nicht das Gefühl, dass wir alle zusammen da sind. Ich, Iwan, Petro, Natur, diese, Baum, Wasser, wir sind alle ein großes Ganzes und nicht alleine. Weil wir bedingt so eingerichtet sind, dass wir dort einen Tisch trennen, da gibt es dann einen Stuhl. Ich, getrennt, Wasser, ein Viertel — getrennt. Aber alleine kann es nicht existieren. Es existiert in einer ganzheitlichen Art und Weise — es ist ein Viertel auf dem Tisch, es ist mit Wasser gefüllt, naja.“
Alle Probleme, so Aljoschkin, kommen aus dem Kopf und der Philosophie. Er glaubt, dass nur dann, wenn Menschen ihre Philosophie ändern, wenn sie sich selbst ändern, dann wird sich die Gesellschaft auch verändern:
„Es wird keine zerstörten Wälder, keine gebrochenen menschlichen Schicksalen auf der Suche nach Bernstein hier. Weil es das Gleiche ist. Genau wie Bernstein ist es das Schicksal des Menschen. Das heißt, wir sehen, dass der Wald schon vielleicht nie gleich sein wird. Und warum, warum? Dort lebten Menschen seit Jahrtausenden und brannten bestenfalls ihre Ofen mit Bernstein. Aber dabei gab es dieses Rennen nicht.“
Die Familie Aljoschkin stören die Natur minimal. Es ist wichtig für sie, das Dorf in seinem alten Zustand und in seiner Atmosphäre zu erhalten, die vorher vorherrschten und mit zeitgenössischer Kunst zu befüllen.
„Die Ukraine ist an Natur reich. Wenn wir diese Verbindung verlieren, wird die Seele verloren sein. Und sofort ist es sichtbar – man schneidet Bäume, so kam die Seele heraus. Pflanzt zuerst, passt auf sie auf, dann werdet ihr sie verehren.“
Jemand denkt immer noch, dass Familie Aljoschkin Einsiedler sind, aber das ist bei weitem nicht der Fall. Sie freuen sich, Menschen zu empfangen, die diese Verbundenheit mit der Natur spüren und wahre Kunst schätzen. Die Aljoschkins besuchen keine Symposien oder Ausstellungen, weil ihre Häuser schon vorgefertigte Projekte sind, die mit Aufrichtigkeit und Glauben an Menschen gefüllt sind. Jedes Jahr ist das Paar glücklich, Kinder zu begrüßen, in Murafa zu baden und Kunst „unter den Füßen“ zu finden und zu sehen.