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Unter der großflächigen russischen Invasion in die Ukraine leiden nicht nur Menschen und Infrastruktur, sondern auch Tiere. Ukrainer*innen nehmen ihre Haustiere in die Luftschutzkeller mit und bringen sich zusammen in Sicherheit: Über viele Kilometer tragen sie Hunde und Katzen in ihren Armen oder auf ihren Schultern und transportieren sie in Tragekörben, Rucksäcken und Boxen in Autos, Bussen und Zügen.

Zahlreiche Menschen wandern mit ihren Haustieren ins Ausland aus: Ungarn, Polen, die Slowakei, Rumänien sowie Moldau vereinfachten das Verfahren für die Einreise mit Haustieren — sie werden ohne Papiere und Chips reingelassen (alles kann man rasch direkt an der Grenze bzw. später am Wohnort abwickeln).

Irpin, Polissja
Die freiwillige Tierhelferin Nastja Tycha rettet behinderte Hunde aus dem Tierheim „Pluschka“ in der Nähe von Irpin.

Bild: burcustu

Marchaliwka, Naddniprjanschtschyna
Infolge des russischen Luftangriffs verlor Ihor Moschajew aus Marchaliwka bei Kyjiw sein Haus, seine Enkelkinder, zwei Neffen, seine Frau, Tochter und Schwester. Nur die Katze ist am Leben geblieben.

Foto: Gul Tuysuz/CNN

Kyjiw
Eine Katze, die von den Aktivist*innen der Zoo-Patrouille aus einer verlassenen Wohnung gerettet wurde.
Wenn Sie erfahren haben, dass sich hinter verschlossener Tür ein Tier befindet, kontaktieren Sie den Eigentümer der Wohnung und die freiwilligen Tierhelfer*innen. Durch den Türschlitz unten bzw. durch den gebrochenen Türspion kann man dem Tier etwas zu essen und zu trinken geben.

Foto: Zoo-Patrouille

Kyjiw
Ukrainer*innen, die sich vor Luft- oder Raketenangriffen verstecken, nehmen ihre Haustiere in den Luftschutzkeller mit.

Foto: Serhij Korowajnyj

Baschtanka, Prytschornomorja
Ein kleiner Hund am Kontrollpunkt in Baschtanka in der Nähe von Mykolajiw hatte Angst vor Beschuss, lief aber nicht davon. Nun dient er zusammen mit Polizist*innen.

Foto: Nationale Polizei

Kyjiw
Beim Beschuss eines Hochhauses in Obolon flog eine Schildkröte aus dem Wohnungsfenster heraus. Offensichtlich war sie ein paar Kilometer „im Flug“ gewesen, wonach sie hinter dem Zaun eines Fußballstadions landete und sich ihre Pfote verletzte. Der Journalist Dmytro Repljantschuk fand die Schildkröte und übergab sie den Mediziner*innen des Roten Kreuzes. Später wurde auch das Frauchen gefunden.

Foto: Dima Replianchuk

Domaschyr, Halytschyna
Aus dem Tierheim „Bila skelja“ (dt. „Weißer Felsen“), das sich in der Nähe von Kyjiw befindet, wurden acht Bären evakuiert, die im Rehabilitationszentrum für Braunbären „Domaschyr“ in der Nähe von Lwiw aufgenommen wurden.

Foto: Bärenunterkunft „Domaschyr“

Dnipro, Podniprowja und Saporischschja
Um seinen langjährigen Freund, den Wolf namens Wulf nicht zu gefährden, fand die 1. Sturmkompanie des Ukrainischen Freiwilligenkorps „Rechter Sektor“ gemeinsam mit UAnimals ein neues sicheres Zuhause für ihn. Dort hat Wulf bereits eine neue Freundin gefunden.

Foto: UAnimals

Irpin, Polissja
Ukrainische Soldat*innen helfen einer Oma, sie und ihr Haustier in Sicherheit zu bringen.

Foto: UAnimals

Halytschyna
Ein Ukrainer begleitete seine Familie bis zur polnischen Grenze und trug seinen alten Hund Kula 17 Kilometer lang in den Armen.

Foto: Guardian Community

Lwiw, Halytschyna
Eine Freiwillige aus Charkiw konnte 40 Katzen, um die sie sich kümmerte, nicht im Stich lassen und brachte sie vor Beschuss nach Lwiw in Sicherheit.

Foto: UAnimals

Irpin, Polissja
„Heute habe ich von der Brücke, abgesehen von Menschen, 23 Hunde, 4 Katzen und 3 Hausratten evakuiert… Und ein Fahrrad samt seinem Besitzer, wie immer, schrieb in sozialen Netzwerken ein Freiwilliger, der den Ukrainer*innen hilft“, ihre Haustiere durch die zerstörte Brücke über dem Fluss Irpin zu evakuieren.

Foto: Olaf Clemensen

Hostomel, Polissja
In der Nähe von Hostomel schoss das russische Militär auf das Auto des ukrainischen Kynologen Ikar Bakun, als er seine drei Hunde evakuieren wollte. Nur ein deutscher Schäferhund überlebte, der noch lange neben der Leiche seines Herrchens saß.

Foto: Facebook-Profil von Ikar Baku

Charkiw, Sloboschanschstschyna
Der Ökopark „Feldmann“ leidet stets unter russischem Beschuss. Die Besatzer beschädigten einen Teil der Glasfenster in den Gehegen: Erschrockene Tiere rannten hinter die Zäune davon, nicht alle konnten zurückgebracht werden, nicht alle überlebten. Auch zwei Freiwillige kamen ums Leben, die es in den Ökopark schafften, um die Tiere zu füttern. Abgesehen von „Grads“ und Alarmen, erblickte am 28. Februar ein Kiang (ein Säugetier der Familie der Pferde) das Licht der Welt.

Foto: Ökopark „Feldmann“

Tschernihiw, Siwerschtschyna
Der Hund Patron ist ein Maskottchen und Teammitglied der Pyrotechniker des Staatlichen Dienstes für Notfallsituationen in Tschernihiw.

Foto: Staatlicher Dienst für Notfallsituationen

Irpin, Polissja
Ein Mann tröstet einen aus Angst vor Bombenangriffen gelähmten Hund.

Foto: Marcus Yam, LA Times

Beitragende

Projektgründer:

Bogdan Logwynenko

Autor des Textes:

Marjana Matskiw

Redakteur:

Anastasija Sjerikowa

Chefredakteurin:

Natalija Ponedilok

Bildredakteur:

Jurij Stefanjak

Übersetzer:

Roksoliana Stasenko

Übersetzungsredakteur:

Wolfgang Zehetbauer

Content-Managerin:

Anastasija Schochowa

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