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Das Zentrum für zeitgenössische Kultur in Dnipro (Dnipro Center for Contemporary Culture, gekürzt — DCCC) wurde zum neuen Mittelpunkt des künstlerischen Lebens der Stadt, in dem Festivals, Ausstellungen und Konzerte durchgeführt werden. Das Zentrum suchte lange nach geeigneten Räumlichkeiten und heute befindet es sich im Gebäude der ehemaligen Kreisverwaltung. Andrij Palasch, Co-Gründer und Leiter des Zentrums und zugleich Leiter der gemeinnützigen Organisation Kultura Medialna, verbindet seit 2018 die kulturelle Gemeinschaft der Stadt. Zusammen mit Freunden haucht er den verlassenen Gebäuden ein neues Leben ein, knüpfen internationale Kontakte und ebnen jungen Künstlern ihren Schaffensweg.

Wegen der Raketenbauindustrie, den wichtigsten Wirtschaftszweig der Stadt, galt Dnipro bis zum Ende der Sowjetzeit als eine bedingt „geschlossene“ Stadt. Das Kulturzentrum verkörpert gewissermaßen dieses Prinzip: Wie die Stadt selbst war auch das Gebäude, in dem sich mittlerweile das Zentrum befindet, längere Zeit geschlossen. Trotzdem verlor es nicht an seinem historischen Wert und muss heute mit neuen Sinnen erfüllt werden. Die neuen Mieter geben dem Gebäude ein neues Leben, indem sie das Zentrum und die Stadt Dnipro der Welt öffnen.

Heute befinden sich im Zentrum für zeitgenössische Kultur eine ganze Reihe kultureller Organisationen: die gemeinnützige Organisation Kultura Medialna, die Galerie Artswit, die Kunstwerkstatt Ksi Prostir, das französische Zentrum Alliance Francais und das tschechische Kulturzentrum. Die Gründer von DCCC suchen ständig nach Freidenkern mit gleichen Werten, um zusammen das kulturelle Leben der Stadt zu entfalten.

Die „Wiedereröffnung“ der Stadt

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war Dnipro von der Außenwelt abgegrenzt. Die Stadt galt als wichtiges Zentrum für Raketenbauindustrie und Weltraumfahrt und daher war sie für ausländische Touristen geschlossen. In den 50-er Jahren wurden hier die ersten Werke der Schwerindustrie gebaut: der Schrittmacher im Raketenbau – der Betrieb Piwdenmasch (ehemals: Juschmasch), das Konstruktionsbüro „Piwdenne“ (ehem. KB Juschnoje), das Prydniprowsk Fernheizkraftwerk, später das Werk für schwere hydraulische Pressen und ein Reifenwerk. Die Stadt wurde vor allem industriell entwickelt, erzählt Kateryna Rusezka, die Co-Gründerin von DCCC und Kultura Medialna.

„Die Mentalität einer geschlossen Stadt ist noch heute zu spüren. Über der Stadt hängt quasi eine mentale Kuppel, daher versuchen alle kulturellen Organisationen und Akteure im Bereich Kultur, sich mit diesem Mythos und mit der ganzen Erbe der Sowjetzeit auseinanderzusetzen.“

Angrenzend zu den Werken und Fabriken wurden große Wohnbezirke gebaut. Heute ist ein Teil dieser Werke außer Betrieb, einzelne Gebäude stehen leer. Die Gründer von DCCC sind der Meinung, dass eben dort das städtische Potential für die kreativen Industrien verborgen ist, denn diese Räume können in Galerien, Ausstellungshallen und Hubs umgestaltet werden.

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Das Team von DCCC erzählt, dass sich ein bestimmtes Phänomen im kulturellen Leben Dnipros verfolgen lässt: In der Millionenstadt gibt es nur wenige Initiativgruppen, die viel Erfahrung in der Organisation kultureller oder künstlerischer Veranstaltungen haben. Allerdings sieht man darin kein Problem, sagt Andrij Palasch. Im Gegenteil, solche Gegebenheiten fördern die Verbindung und das Zusammenwirken der kreativen Gemeinschaft.

In der Ukraine gibt es bereits einige Beispiele wo moderne kulturelle Institutionen in alten oder verlassenen Gebäuden eingerichtet werden. So wurde in Cherson auf dem Gelände des alten Maschinenbauwerkes das Zentrum für kreative Industrien Urban CAD eröffnet. 2020 wurde in Lwiw in einem lange vernachlässigten denkmalgeschützten Gebäude das städtische Zentrum für Kunst und Kultur gegründet. Zu den erfolgreichen Revitalisierungsprojekten gehören auch die innovativen Räumlichkeiten „Promprylad. Renovierung“ im alten Werk in Iwano-Frankiwsk.

DCCC. Die ersten Schritte

2015 kam Andrij Palasch mit seinen Freunden zu der Entscheidung, dass die Stadt eine neue Stätte braucht, um ihren kulturellen Potenzial am besten zu nutzen. Damals veranstaltete Kultura Medialna bereits zwei Jahre hintereinander das Festival „Konstrukzija“. Das ist ein seit 2014 existierendes internationales Festival der audiovisuellen Kunst und der neuen Medien im städtischen Raum. Die Aufführungen und Pop-Up-Veranstaltungen thematisierten den Postindustrialismus und die postsowjetische Realität.

„Durch moderne Formen versuchen wir, diese alten Gebäude umzudenken und die Leute darauf aufmerksam zu machen, damit die Häuser ein neues Leben bekommen.“

Foto: Arsen Dzodajew.

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Foto: Oleh Samojlenko.

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Foto: Arsen Dzodajew.

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Kultura Medialna befasste sich ständig mit der Umgestaltung der alten Gebäude. Das Gleiche galt auch für „Konstrukzija“ – die Veranstaltungen fanden an unterschiedlichen Orten in Dnipro statt: in der Philharmonie, im Aquarium, am Bahnhof etc. Durch die diversen Gebäude, die das Stadtleben zu unterschiedlichen Zeiten widerspiegeln, wird den Stadteinwohnern die Geschichte ihrer Stadt erzählt. Die neuen Veranstaltungsformate verleihen den Gebäuden ein neues Leben.

Zu derselben Zeit, im Jahre 2015, began der Waffenkonflikt im Osten der Ukraine, die Gebiete um Donezk und Lugansk wurden besetzt, und selbsternannte Volksrepubliken Donezk und Luhansk wurden gebildet. Diese Ereignisse, sowie die vorangehende Revolution der Würde, bewegten die kulturelle Gemeinschaft von Dnipro, sich zielbewusst zu vereinigen, um keinesfalls das gleiche Szenario in ihrer Stadt zuzulassen.

„Zusammen mit Lucie Řehoříková aus dem tschechischen Kulturzentrum in der Ukraine haben wir immer wieder das Thema neu diskutiert. Und zwar aus der Hinsicht, dass hier in Dnipro ein kultureller Vorposten gegen Donbass und zugleich für Donbass, für die Menschen aus Donbass aufgebaut werden muss.“

Begeistert vom Erfolg des Festivals, beschlossen die Veranstalter das kulturelle Leben Dnipros globaler zu entwickeln. Man benötigte eine Plattform, die unterschiedliche kulturelle Initiativen unter ein Dach bringen würde, erzählt Kateryna Rusezka.

„Vor ungefähr vier Jahren haben wir die ersten Versuche unternommen, insgesamt etwa vier oder fünf, aber alle blieben erfolglos. Wir sahen uns verschiedene Gebäude an, haben interessante Räumlichkeiten gefunden, manchmal kam es sogar bis zur Unterzeichnung des Vertrages, dass wir das Gebäude benutzen und entwickeln werden. Es gab auch Fälle, wo wir alles aufgeräumt haben, und dann hat man uns gesagt: ‚Verzeihung, aber ihr sollt jetzt weg‘.“

Seit den 90er Jahren sind fast alle Immobilien im privaten Besitz, daher haben die Gespräche einen teils oligarchischen Charakter angenommen. Wenn man über ein Gebäude für das Zentrum verhandelte, stieß man immer wieder auf die alten Vorstellungen und Regeln, an die sich die Stadt bis heute noch hält, erzählt Andrij Palasch.

„Das ist ein Teil, oder besser gesagt, das Erbe unserer Geschichte. Es kann nicht ganz ausgelöscht werden, und wozu auch? Es kann überdacht werden und mithilfe derzeitiger Erkenntnisse lässt sich etwas Neues in den alten Gegebenheiten schaffen.“

2016 begannen wir aktiv nach einem neuen Raum zu suchen. Der erste Versuch scheiterte wegen der Untätigkeit der staatlichen Behörden. Die Gründer von DCCC wollten ein europäisches Zentrum in Zusammenarbeit und mit Unterstützung seitens ausländischer Partner aufbauen. Die Grundvoraussetzung für Investoren war die Zusammenarbeit mit Gemeinden, die entsprechende Räumlichkeiten für 50 Jahren vermieten würden.

„Wir hatten bereits Vereinbarungen mit europäischen Partnern getroffen, Vertreter aus Brüssel kamen nach Dnipro, zweimal wurde ein Termin mit der Stadtverwaltung vereinbart, aber kein einziges Mal ist ein Entscheidungsträger zu den Treffen erschienen. Deswegen konnte unsere Organisation die Fördergelder in Höhe von einer Million Euro nicht erhalten.“

Erfolglos waren auch unsere Bemühungen, mit privaten Besitzern eine Vereinbarung über die Nutzung eines der Stockwerke der ehemaligen Wolodarskyi-Nähfabrik zu treffen. Als eine mögliche Stätte wurde ein Teil des Philharmoniegebäudes in Dnipro in Betracht gezogen. Kultura Medialna organisierte dort immerhin kulturelle Veranstaltungen. Der Raum gefiel dem Team ganz gut und entsprach zudem allen Bedürfnissen.

„Es ist uns sogar gelungen, sich mit dem Gouverneur zu treffen, doch die Antwort war: ‚Wir haben gehört, dass sie über eine Million Euro verfügen. Wenn sie 20 Millionen Hrywnja in die Renovierung der Philharmonie investieren, können sie diesen Raum kostenfrei benutzen‘.“

Foto: Wladyslaw Lemm.

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Foto: Wladyslaw Lemm

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Nach vielen gescheiterten Versuchen und Absagen, überlegte das Team, die Stadt Dnipro zu verlassen. Als Letztes wurde versucht, eine Beta-Version des kulturellen Raumes aus den vorhandenen Instrumenten und Orten zu gestalten, das weder von Investorengelder noch von Kommunalunternehmen abhängen würde. So entstand im Sommer 2017 die „Bühne“. Das war ein Crowdsourcing- (Übergabe bestimmter Aufgaben an eine Gruppe freiwilliger TeilnehmerInnen — Red.) und Crowdfounding-Projekt, das in einem vernachlässigten Teil des Schewtschenko-Parks, wo es früher ein Amphitheater gab, realisiert wurde.

Crowdfunding
Eine Methode der Geldbeschaffung für die Umsetzung der Projekte in Form partiarischer Darlehen seitens physischer Personen.

Bei der Planung und Bau halfen mehr als 500 Personen, darunter auch ausländische Architekten und Urbanisten. Es wurde eine temporäre Konstruktion aus Furniersperrholz und Spannplatten für Vorlesungen, Filmabende, Workshops und Erholung gebaut.

Die Hauptbesonderheit der Bühne war ihre Zugänglichkeit. Es gab einen Koordinatoren, der den Veranstaltungsplan zusammenstellte und eine technische Fachkraft. Manchmal konnte eine Veranstaltung abgelehnt werden, wenn das Format nicht gepasst hat, wie es z.B. der Fall mit der Aufführung eines russischen Films war.

„Die Konstruktion im Park wurde aufgrund einer in der Stadt durchgeführten Studie errichtet. Wir haben unterschiedliche Menschen gefragt – Jugendliche, Priester und Nachbarn, die am Park wohnen, was ihnen hier fehlen würde, welche Konstruktion sie dort sehen würden und welche Funktionen diese haben sollte. Auf diese Weise haben wir einen Raum eingerichtet, um welchen die Menschen gebeten haben.“

Foto: Wladyslaw Lemm.

Der Erfolg der „Bühne“ half dem Team von Kultura Medialna, in der Ukraine und in der Welt bekannt zu werden. Die Idee der Revitalisierung verlassener Gebäude und Anlagen erweckte im Ausland Interesse, und das Projekt wurde bei European Prize for Urban Public Space 2018 in Barcelona mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Es gehörte zu den fünf besten Projekten neben dem Bergwerk Zollverein in Essen (Deutschland) und dem Hauptplatz in Tirana (Albanien). Auch wurde die „Bühne“ für den Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur „Mies van der Rohe Award“ nominiert. Dabei wurden nur 200.000 Hrywnja (ca. 8.000 Euro) für die Fertigstellung ausgegeben. Im Vergleich dazu beträgt das Jahresbudget des Bergwerkes Zollverein 10 Millionen Euro. Die Bühne wurde aus temporären Materialien hergestellt und sollte daher nach einiger Zeit abgebaut werden.

Die europäischen Media zeigten Interesse für diesen öffentlichen Raum. Und das hat sich positiv auf das Image der gesamten Organisation ausgewirkt, erzählt Kateryna Rusezka. Es stellte sich heraus, dass es eine hohe Nachfrage gibt und die Menschen einen großen Wunsch haben, eine kulturelle Plattform in der Stadt zu schaffen. Die Besitzer des Gebäudes, in dem mittlerweile das Zentrum seinen Sitz hat, haben selber dem Zentrum das Gebäude angeboten. Das ermunterte das Team, in der Ukraine zu bleiben und eine neue Stadt für sich und die Einwohner zu schaffen.

„Der Erfolg des Bühne-Projektes hat sehr deutlich gezeigt, dass wir das Team sind, das solche Aufgaben bewältigen und Menschen um sich herum vereinigen kann. Und wir sahen auch, daß in der Stadt eine kulturorientierte Gemeinschaft überhaupt existiert.“

Die Kreisverwaltung bewahren und mit neuen Sinnen füllen

Das Gebäude, in dem sich heutzutage das Kulturzentrum in Dnipro befindet, ist die ehemalige Kreisverwaltung (ähnlich zur heutigen Gebietsverwaltung) von Katerynoslaw. Diese Räumlichkeiten in Krutogirnyj Uswis 21-A in der Stadtmitte von Dnipro haben einen historischen Wert. Nun versucht das DCCC-Team, dort neues Leben einzuhauchen. Die Anlage ist ein lokales Baudenkmal und besteht aus drei Gebäuden.

Katerynoslaw
So hiess die Stadt Dnipro bis 1926, danach hieß sie bis 2016 Dnipropetrowsk.

Der älteste Teil des Baukomplexes stammt aus dem Jahr 1852. Es war ein privates Domizil, erzählt Andrij Palasch. Später wurde das Gebäude an die Stadt verkauft, und die Kreisverwaltung von Katerynoslaw fand dort ihren Sitz. Damals wurden noch zwei weitere Gebäude errichtet, das eine 1902, und das zweite zwischen 1904 und 1907. Als 1917 die Bolschewiken kamen, bemächtigten sie sich des Gebäudes und richteten hier 1925 das Stabsquartier der Roten Armee ein.

„Die Fassade von der Seite des Krutogirnyj Uswis ist rot. Es war die Farbe der Roten Armee. Von der Seite des Uspenska Platz ist die Fassade weiß, weil so war die Farbe des Gebäudes, als dort die Kreisverwaltung ihren Sitz hatte.“

Als die Ukraine unabhängig wurde, ging das Gebäude in Besitz des Verteidigungsministeriums über, das es wiederum an eine Privatperson verkaufte. Bis 2018 wurde das Gebäude nicht genutzt und über 20 Jahre stand es leer und verlassen. Zuerst wurde beabsichtigt dort ein Hochhaus zu errichten, später ein Einkaufszentrum und noch später — eine Hochschule für jüdische Mädchen.

Das Gebäude der ehemaligen Kreisverwaltung wurde 2018 dem DCCC-Zentrum übergeben. Es hatte damals keine Fenster, das Dach war undicht, es gab keine Versorgungsleitungen, kein Wasser und keine Lüftung. Nach zwei Jahren andauernder Renovierungsarbeiten ist es endlich gelungen, alles Notwendige zu erneuern.

„Da wird vorher viel mit unterschiedlichen verlassenen Häusern gearbeitet haben, war diese Arbeit für uns keine Herausforderung. Eine normale Räumlichkeit, wo gleich am nächsten Tag etwas veranstaltet werden kann. 2019 haben wir hier das Festival Konstrukzija durchgeführt.“

Andrij Palasch erklärt, dass die Renovierung dank der Loyalität der Besitzer, der Stiftung „Zentrum für jüdische Bildung“ gelang. Es wurde vereinbart, dass die gemeinschaftliche Organisation „Kultura Medialna“ das Gebäude für fünf Jahre für nur eine Hrywnia pro Jahr mietet. Die Renovierung wird auf Kosten der Stiftung durchgeführt und das Zentrum soll finanzielle Förderung für kulturelle Projekte, Ausstellungen, Festivals u.ä. finden.

„Dank des guten Images unserer Organisation war es für uns kein Problem. Solche Räumlichkeiten helfen noch besser, die Kosten für kulturelle Veranstaltungen zu finden. Deshalb haben wir angefangen, hier Projekte mit unseren Partnern, anderen Residenten des Zentrums, durchzuführen.“

Foto: Arsen Dzodajew.

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Foto: Oleh Samojlenko.

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In diesen Räumlichkeiten wurde 2019 eine internationale Residenz veranstaltet, 2020 fand hier ein Teil des Dnipro GogolFest statt. Es gab auch eine große Ausstellung, die wir gemeinsam mit British Council und der Galerie Artswit veranstalteten. 2021 wurde hier das ereignisreiche Festival „House of Europe Festival“ durchgeführt.

Es ist ein internationales Festival für Unternehmer und kreative Industrien, das jährlich in unterschiedlichen Großstädten der Ukraine veranstaltet wird. Im Rahmen des Festivals werden europäische und einheimische Experten eingeladen, Vorlesungen gehalten, Filmaufführungen und Konzerte durchgeführt, Vorträge über Urbanistik und Architektur gemacht und Start-Ups präsentiert. Das Festival wurde zum Höhepunkt des temporären Hubs „House of Europe“, der in Dnipro im März und April 2021 für die Gäste offen war.

Zwei Gebäude des Zentrums sind im eklektischen Stil eingerichtet, und eines im Stil des „Mykolajiw Empires“. Im Haus sind einige authentische Details erhalten geblieben: Eine Marmortreppe und Treppengeländer aus Metall, der Eingangsbereich mit Atlanten im ersten Stock, der Stuck im großen Saal und im benachbarten Zimmer. Die meisten Säle bewahrten ihr anfängliches Aussehen. Es werden nur die Räume und Objekte renoviert, die einen historischen Wert haben.

Mykolajiw Empire
Ein Architekturstil, der sich durch Luxus und Monumentalität auszeichnet. Seinen Namen „Mykolajiw“ erhielt er, da er besonders zu der Regierungszeit vom Zaren Nikolai I. verbreitet war.

Das Gebäude hat z.B. eine über 100 Jahre alte Tür. Man möchte diese restaurieren und zugleich einen modernen Torluftschleier aufbauen. (Lesen Sie auch unseren Beitrag über die Restaurierung der Türen in Iwano-Frankiwsk). Andrij Palasch erklärt, dass bei den Innenarbeiten im Gebäude insbesondere auf die Bewahrung der Authenzität geachtet wird.

„Oft kommt es in der Ukraine vor, dass bei Renovierungsarbeiten eine Kopie gemacht wird. Wir haben aber eine andere Vorstellung: wir versuchen alles zu retten und das authentische Aussehen möglichst aufzubewahren.“

Als wir das Zentrum für zeitgenössische Kultur planten, setzten wir den Schwerpunkt vor allem auf die Funktionalität. Alle Räume sind so konzipiert worden, dass sie sich leicht transformieren lassen – aus einem Ausstellungs- in ein Vorlesungs- oder Workshopsraum oder ein Raum für Filmaufführungen.

Im Erdgeschoss befindet sich die Galerie für zeitgenössische Art „Artswit“, die seit Juni 2021 funktioniert. Außerdem sind hier auch eine Bibliothek, eine Buchhandlung und ein kleines Cafe geplant. Im ersten Stock befinden sich Ausstellungsräume des ganzen Kulturzentrums. Hier werden auch Vorlesungen gehalten. Im blauen Saal finden die meisten Veranstaltungen statt. Dieses Zimmer ist architektonisch sehr interessant, weil es Züge des Barocks und Eklektizismus vereinigt.

Kulturzentrum. Residenten

Heute gibt es im Zentrum bereits einige ständige Residenten. Zuerst war dort nur das Team von Kultura Medialna, aber das Gelände der Kreisverwaltung beträgt 2800 m² und es gibt dazu noch einen Hof und zwei Garagen.

„Wir haben schnell verstanden, dass wir so ein großes Gebäude selbstständig nicht beleben können, daher haben wir beschlossen, einen kreativen Cluster zu schaffen und nach Gleichgesinnten zu suchen, die sich hier auch entwickeln können.“

In erster Linie bewertete Kultura Medialna die Erfahrung und die realisierten Projekte der zukünftigen Residenten. Zum Beispiel Artswit und Ksi Prostir sind in Dnipro seit mehr als fünf Jahre tätig und sind uns nach ihren Werten und Inhalten sehr nah. Alliance Francais und das Tschechische Kulturzentrum ergänzen das Zentrum durch internationale Kontakte und helfen bei der Integration in den europäischen Kulturraum.

Kultura Medialna

Kultura Medialna verbindet seit 2013 Kulturmanager, KuratorInnen und AktivistInnen. Sie betreuen die zeitgenössische audiovisuelle Kunst und neue Medien, veranstalten internationale und regionale Residenzen, Ausstellungen und Festtage.

Diese Initiative entstand in einem Freundeskreis aufgrund der zunehmenden Unzufriedenheit mit der städtischen Kulturpolitik.

„Wir haben verstanden, dass es in einer so großen Stadt an experimentellen Projekten und am Diskurs um die zeitgenössische Kultur mangelt. Deswegen standen wir am Rande der revolutionären Geschehnisse in der Ukraine vor einer einzigen Wahl: Entweder verlassen wir Dnipro oder wir versuchen hier etwas zu ändern.“

Andrij Palasch erzählt über die Erkenntnisse, die er beim Besuch bereits existierenden kultureller Institutionen sammelte. In der Ukraine gibt es ein umfangreiches sowjetisches Erbe – alte Kulturhäuser, in denen zurzeit fast nichts passiert.

Andrij beschloss zusammen mit seinen Freunden, solche Gebäude in Dnipro und in der Umgebung näher zu betrachten.

„Manchmal wurden wir ganz freundlich empfangen, mit Korowaj (traditionelles Brot, ein Teil von Brot-und-Salz-Zeremonie, Symbol für Wohlstand und Gastfreudigeit — Üb.) und hausgemachtem Wein, man erzählte uns, wie gut es alles läuft, weil man dachte, dass wir von der Kulturverwaltung seien und als eine Inspektion aus dem Zentrum gekommen sind.“

Anhand unserer Reisen wurde eine Ausstellung der zeitgenössischen Kunst im Museum „Literaturne Prydniprowja“ (Literarisches Prydniprowja) organisiert. (Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag über das Literarische Museum in Charkiw.) Es ist geplant, die solche Erkundungsreisen in der gesamten Ukraine fortzusetzen, denn dieses Phänomen ist eng mit der Revitalisierung städtischer Räumlichkeiten verbunden.

Heute betreut Kultura Medialna gemeinsam mit anderen Residenten mehrere Kulturveranstaltungen in der Stadt. Kateryna Rusezka erzählt, dass als der Verein sein Tätigkeitsfeld wechselte, sich auch die Wahrnehmung der Stadt Dnipro veränderte.

„Die Idee von Kultura Medialna liegt in avantgardistischen Kontexten und Gedanken. Aber die Ereignisse in der Ukraine haben unseren Tätigkeitsbereich geändert. Heute liegt unser Schwerpunkt bei Bildungsprojekten, wir haben angefangen, mehr zeitkritisch zu denken und zu kommunizieren. Wir verstehen die Stadt nicht nur als diverse Möglichkeiten für Veranstaltungen, sondern auch als eine Plattform für die Entwicklung der Zivilgesellschaft.

Ksi Prostir

Ksi Prostir ist ein weiterer Resident des Zentrums. Das ist ein Jugendlabor, die Künstlerresidenzen für Kunstanfänger veranstaltet, Ausstellungen und Konzerte organisiert sowie sich mit informellem Lernen befasst. Kuratorinnen und Gründerinnen Nadija Kowal und Iwa Najdenko wissen aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, jungen KünsterInnen zu helfen.

„Ksi Prostir ist ein interdisziplinärer Kulturhub. Wir helfen begeistert den jungen KünsterInnen, besonders den einheimischen, damit sie sich hier entwickeln können. Dafür schaffen wir hier eine öffentliche Werkstatt im ‚Makerspace‘-Format. Man kann einfach hierher kommen und an seinen Projekten arbeiten.“

Makerspace
Ein gemeinsamer vollständig ausgestatteter offener Arbeitsraum auf der Basis eines privaten oder staatlichen Betriebes.

Ksi Prostir existiert als eine unabhängige Initiative bereits seit 2014, aber eine lange Zeit hat das Team ganz ehrenamtlich gearbeitet. Im Sommer 2021 findet ihre erste Veranstaltung im DCCC-Zentrum statt. Es soll ein Kunstlabor sein, in dem junge KünstlerInnen neue Verfahrensweise in Holz- und Metallbearbeitung beherrschen und danach ihr eigenes Projekt entwickeln können.

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Das Team möchte bequeme Arbeitsbedingungen für neue Talente in Dnipro schaffen, weil man weiß, wie schwer es sein kann, „den eigenen Platz“ zu finden. Nadija und Iwa haben dies initiiert, als sie an der Fakultät für Architektur studierten. Sie stellten damals fest, dass es in der Stadt keinen Ort gibt, wo die KünstlerInnen arbeiten und sich austauschen können. Am Anfang mieteten sie zu diesem Zweck eine Wohnung, später dachten sie über einen Ort nach, wo ihre Arbeiten ausgestellt werden können.

Danach ist Ksi Prostir in die Räumlichkeiten von „Chudoschnij Kombinat“ („Künstlerkombinat“) umgezogen, der dem Nationalen Verein der Künstler der Ukraine gehört und zu dem, laut Nadija und Iwa, vor allem konservative KünstlerInnen gehören.

„Heutzutage erfüllt ‚Chudoschnij Kombinat‘ leider nicht seine Funktion. Daher ist Ksi Prostir eine Alternative zu diesem Verein. Unser Ziel ist es, die Kunst für möglichst mehr Menschen zugänglich zu machen, deshalb organisieren wir alle Veranstaltungen seit der letzten 6 Jahren nur dank freiwilliger Spenden, wir haben dabei nichts verdient.“

Freiwillige Spenden (free-donation)
Ein Vergütungssystem, in dem der Nutzer den Preis für die erbrachte Leistung selbstständig festlegt.

In Ksi Prostir wird die Kunst mit Ingenieurwesen und Wissenschaft verbunden, es werden branchenübergreifende Projekte realisiert. Im Jugendlabor können die KünstlerInnen Unterstützung, Betreuung und einen Arbeitsplatz finden. Es wird fest daran geglaubt, dass jeder Mensch ein Künstler ist, und dass jede Arbeit kreativ ausgeführt werden kann.

Alliance Francais

Alliance Francais in Dnipro ist die Vertretung der Pariser Stiftung Alliance Francais, die die französische Kultur allgemein verbreitet und freundliche Beziehungen zwischen Frankreich und der Ukraine pflegt. In der Ukraine gibt es bereits sechs Zentren – in Dnipro, Saporishshja, Charkiw, Lwiw, Riwne und Odessa.

Thibault Haїoun, Leiter von Alliance Francais in Dnipro erklärt, dass es wichtig ist nicht nur die internationalen Projekte zu entwickeln, sondern auch die Menschen in Frankreich mit der Ukraine bekanntzumachen.

„Die Ukraine ist für Frankreich ein Terra incognita. Man weiß nicht, was es hier alles gibt. Es gibt hier eine Menge gute Sachen. Ich möchte, dass Franzosen, die die Stadt Dnipro besuchen, später sagen können: ‚Ja, die Ukraine ist sehr spannend!‘. Hier wissen die Menschen über Frankreich mehr, als wir über die Ukraine. Daher liegt die Aufgabe unseres Projektes auch darin, diese Situation zu ändern.“

Alliance Francais ist vor kurzem ins Gebäude von DCCC eingezogen, jedoch wurde bereits im Projekt „House of Europe“ vieles gemeinsam unternommen. Thibault Haїoun glaubt fest daran, dass diese Zusammenarbeit für beide Seiten wichtig ist.

„Wir haben viele Partner in der Stadt, das sind Philharmonien und Museen. Aber ein solches Jugendteam, das sich mit der zeitgenössischen Kunst befasst, hatten wir noch nie. Und das ist extrem wichtig, weil Frankreich ist viel mehr als nur Victor Hugo. So wie auch die Ukraine – nicht nur Taras Schewtschenko. Jetzt gibt es hier viele begabte Menschen, die unterstützt werden müssten. Ich glaube, dass das Zentrum für sie wie ein Schluck frischer Luft sei.“

Im Allgemeinen gibt es drei Richtungen, in denen gearbeitet wird: Französisch-Kurse und entsprechende Sprachprüfungen, kulturelle Veranstaltungen sowie ukrainisch-französischen Beziehungen. Andrij Palasch, der Gründer des Zentrums ist zuversichtlich, dass diese Zusammenarbeit nicht nur für das Zentrum, sondern auch für die ganze Stadt sehr nützlich ist.

Eine der Ziele des Zentrums für zeitgenössische Kultur ist eine Brücke zwischen Dnipro, der Ukraine und der Welt zu bauen, daher sind solche Residenten, wie Alliance Francais oder das Tschechische Kulturzentrum ein wundervolles Bindemittel, welches unsere Mitbürger mit der Kultur anderer Länder verbindet. Für uns ist es auch ein guter strategischer Schritt und wir hoffen, daß auch weitere internationale Residenten in unser Zentrum kommen werden. In jedem Fall sind wird für diese Art der Zusammenarbeit immer offen.“

Artswit

Artswit ist ein weiterer Resident des Zentrums. Es ist eine Galerie für zeitgenössische Kunst, die seit 2013 funktioniert. Hier gibt es modern und sowjetische Sammlungen, aber der Schwerpunkt der Galerie ist die Popularisierung zeitgenössischer ukrainischer Kunst in der Ukraine und insbesondere in Dnipro. Artswit hat auch einige Bücher veröffentlicht, z.B. „Die Photoschule von Dnipro“ — ein Bildband mit den Werken von Künstlern der Jugendabteilung des Fotoclubs „Dnipro“, der in den 90er Jahren sehr aktiv war. (Lesen Sie auch unseren Beitrag über berühmte Kiewer Fotografen).

Das Team von Kultura Medialna arbeitet seit dem Festival „Konstrukzija“ mit Arswit zusammen. Vor einigen Jahren wurde die Leiterin der Galerie, Iryna Polikartschuk, mit der Entwicklung der Strategie des Businessplans und der Inhalte für das DCCC beauftragt.

Projektmanagerin Iryna Charlamowa sagt, dass Artswit (wie jede andere Galerie auch) ein permanentes Programm hat und mit Ausstellungsprojekten arbeitet. Pro Jahr finden etwa 7 bis 8 Ausstellungen statt. Bildungsprojekten für Kinder und Erwachsene (zum Beispiel Vorlesungen über Kunst) wird viel Aufmerksamkeit geschenkt. Für die Galerie ist die Mitarbeit mit dem Zentrum ein wesentlicher Schritt vorwärts, denn nun gibt es genügend Platz für Ausstellungen und Vorträge.

„Dowha Stezhka“

Die Bürgerinitiative „Dowha Steschka“ (der langer Pfad — Üb.) revitalisiert die grünen Zonen von Dnipro, unter anderem auch Dowha Balka, die jetzt in einem schlechten Zustand ist. Für die Erneuerung wird weder Asphalt noch Plastik verwendet, nur Holz und andere Materialien, die vor Ort gefunden wurden. Dieses Projekt erhielt Förderungsgelder vom Programm „Youth Active City“, das von Kultura Medialna initiiert wurde. Dowha Steschka ist laut Andrij Palasch, eine der besten Initiativen, die sie unterstützten.

Das Team von Dowha Steschka nutzt zeitweilig die Garagen auf dem Gelände des Zentrums für ihre Schreinerarbeiten. In den Sowjetzeiten waren diese Garagen für die Militärtechnik vorgesehen, jetzt aber wurden hier Werkstätte, Studios und ein Depot für das Zentrum für zeitgenössische Kultur eingerichtet. Oleksiy Orlow, Koordinator von Dowha Steschka, ist dem Zentrum für die Zusammenarbeit sehr dankbar.

„Für Dnipro ist das Kulturzentrum deswegen so wichtig, weil es noch ein Grund ist, wenn nicht der einzige, in Dnipro zu bleiben und hier neue Sinne zusammen mit anderen Künstlern und Aktivisten zu schaffen.“

Kultur durch Bildung entwickeln. Andrij

Der Vorsitzende der Organisation Kultura Medialna Andrij Palasch leitet zudem im Kunst-Kolleg in Dnipro die Abteilung für Innovation und internationale Zusammenarbeit. Er erzählt, dass 2020 in dieser Abteilung eine neue Fachrichtung „Management der soziokulturellen Tätigkeit“ eröffnet wurde. Das ist ganz wichtig für die Stadt, weil es früher in der Stadt keine Fachrichtung für die Ausbildung von Kulturmanager gab. Dank der Fachausbildung wird es mehr Menschen geben, die umfangreiche kulturelle Projekte ins Leben rufen können.

„Wir nennen Dnipro ‚ein kulturelles Neuland‘, weil man hier alles tun kann. Und wenn wir mehr KulturmanagerInnen, ArtmanagerInnen oder KuratorInnen haben werden, wird sich auch die Kultur entwickeln. Es wird mehr urbane Projekte, Ausstellungen, Konzerte und Festivals geben.“

Andrij hat eine technische Ausbildung absolviert. Die kulturelle Ausbildung erwarb er 2016 in Ungarn an der Visegrad Akademie für kulturelles Management (VACuM). Danach folgten noch Stipendien in Dresden und Ljubljana, aber er wollte immer in die Ukraine zurückkehren.

Er erzählt, dass durch die frühere Geschlossenheit in einzelnen Bereichen Dnipro jetzt ein guter Ort für die Entwicklung kreativer Industrien sei. Bis jetzt gibt es in der Stadt kein Museum für zeitgenössische Kunst und lediglich nur eine einzige Kunstgalerie. Es gibt auch keine Hochschule mit der Fachrichtung „Kultur und Kunst“, daher setzt sich Andrij für die Eröffnung der Hochschule für Kunst und Kultur stark ein.

Andrij Palasch ist sicher: Um neue Sinne zu schaffen, muss man zuerst seine eigene Geschichte erforschen und verstehen. Um die Geschichte zu erforschen muss man sie bewahren. Die Eröffnung des Kulturzentrums ist ein gutes Beispiel dafür.

„Bei der Kultur handelt es sich nicht nur um Kunst, Ausstellungen und Künstler. Es geht auch um informelles Lernen und hochwertige Ausbildung. Es geht um Austausch. Kultur bedeutet das aufbewahrte Volksgut und die Geschichte des Volkes.“

unterstützt durch

„House of Europe“ ist ein von der Europäischen Union finanziertes Programm zur Förderung des professionellen und kreativen Austauschs zwischen den Ukrainern und ihren Kollegen aus den EU-Staaten. Leiter des Programms „House of Europe“ in der Ukraine ist das Goethe-Institut. Als Partner des Projektkonsortiums treten British Council, das französische Institut und die tschechischen Zentren auf.

Beitragende

Projektgründer:

Bogdan Logwynenko

Projektmanagerin:

Iwanna Wlasjuk

Autorin des Textes:

Tetjana Boz

Chefredakteurin:

Natalija Ponedilok

Redakteurin:

Kateryna Lehka

Projektproduzentin,

Interviewerin,

Drehbuchautorin:

Karyna Piljugina

Fotograf:

Kostjantyn Husenko

Drohnenpilot:

Mychajlo Schelest

Kameramann:

Jewhen Zarenko

Mychajlo Schelest

Filmeditorin:

Marija Terebus

Regisseur:

Mykola Nossok

Bildredakteurin:

Kateryna Akwarelna

Transkriptionist:

Taras Beresjuk

Transkriptionistin:

Iryna Manjko

Julija Kuprijantschyk

Chrystyna Archytka

Diana Stukan

Amina Likar

Content-Manager:

Kateryna Jusefyk

Übersetzerin:

Diana Melnyk

Übersetzungsredakteur:

Oleksiy Obolenskyy

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