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Promprylad.Renovation ist eine ehemalige sowjetische Fabrik, die erfolgreich in einen der modernsten Stadträume in der Ukraine umgewandelt wurde. Die Fabrik, die sich im Herzen des Stadtzentrums befindet, hat schon eine Tanzschule, eine Galerie für moderne Kunst, ein Multimedialabor, Kinderclubs für außerschulische Bildung, ein Urban-Labor und sogar ein Büro für Investitionspolitik der Stadtverwaltung unter ihrem Dach vereinigt. Das Ukraїner-Team hat schon über den Anfang der Umwandlung von Promprylad berichtet. Durch diese Publikation setzen wir unsere Erzählung über die Veränderungen des großen Unternehmens fort. Dank dieses Unternehmens ist Iwano-Frankiwsk auf Platz eins der Rangliste der besten Städte für Unternehmen in 2020 platziert.

Investieren in die Werte

Promprylad war ein Maschinenbauunternehmen in Prykarpattja (Vorkarpaten — Üb.). Seine Geschichte beginnt 1940, als sich die Maschinenfabrik, die Pressen und Konsumgüter produzierte, und die Waggonfabrik zu der Stanislawer Maschinenfabrik zusammenschließen und Maschinenbau als ihr Spezialgebiet auswählten. Den Namen Promprylad bekam die Fabrik nach einer Reihe von Umbenennungen tatsächlich in 1988; genau in dieser Zeit fing die Produktion der in der ganzen Sowjetunion bekannten Regenschirme an.

Schon seit Anfang der 90er Jahre ging die Fabrik durch eine Krise und ihre Gelände wurden teilweise mit den Wohnimmobilien gefüllt. Das Projekt Promprylad.Renovation ist der Versuch, die ehemalige Fabrik in einen Ort der neuen Wirtschaft umzuwandeln. Momentan wird ein moderner Raum für die Entwicklung von Iwano-Frankiwsk in den vier Bereichen Bildung, Kunst, Business und Stadtgeographie auf dem Fabrikgelände ausgebaut. Das Promprylad ist ein anschauliches Beispiel von Impact Investing, Investitionen in sozialer oder wirtschaftlicher Entwicklung. InvestorInnen legen das Geld in das soziale Projekt an, werden MiteigentümerInnen und erhalten Dividenden. Anfang November 2020 wurde für das Projekt über fünfhundert InvestorInnen einbezogen, die schon mehr als 5,5 Millionen Dollar investiert haben. Zusätzlich wurden noch Zuschüsse von über 780.000 Dollar eingesetzt.

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Es fing alles damit an, dass Jurko Fyljuk zusammen mit seinen Partnern aus Kyjiw nach Iwano-Frankiwsk kam und ein paar Gaststätten unter der gemeinsamen Marke 23 Restaurants eröffnete. Allmählich setzten sie die Idee des ersten öffentlichen Restaurants in der Ukraine Urban Space 100 um und starteten die Plattform Teple Misto (Warme Stadt — Üb.). Deshalb passte Promprylad.Renovation nicht nur einfach organisch in den Projektpool, um den sich Jurko mit seinen Partnern bis dahin kümmerten, sondern wurde zum Projekt ihrer logischen Fortentwicklung, zu einem Wunsch, die eigene soziale Verantwortung auf die Stadt und das Land zu erweitern.

„Jede Person oder Organisation kann tatsächlich zu einem Investor oder einer Investorin von Promprylad werden. Das Einzige, wir haben einen Etikfilter; uns ist es wichtig, dass die Menschen, die bei uns beitreten, verstehen, was wir sind, dass sie unsere Werte und unsere große Vision teilen, dass alle unsere InvestorInnen ein großes Teil von Umwandlungen der Stadt und Region werden. Alle Menschen, die bei uns investieren, sind sich ihren Wertvorstellungen nach untereinander ähnlich und verstehen, für was diese Investitionen eingesetzt werden.“

Wie auch das Pilotprojekt, über das wir schon vor zwei Jahren berichteten, mietete das Team 1.800 Quadratmeter, renovierte sie und zog noch sechzehn Co-MieterInnen an. Die Pilotphase kostete 1,3 Millionen Dollar. Die Gelder wurden von den ersten InvestorInnen zur Verfügung gestellt, unter denen auch Jurko Fyljuk war, und von den Geberorganisationen. Damals, im Februar 2019 kaufte das Team von Promprylad 82% Fabrikaktien und zahlte die erste Tranche ein.

Jurko erzählt, dass der Raum und die ResidentInnen miteinander eine gewisse Symbiose eingehen. Dabei schaffen sie ein integrales Ökosystem, in dem sie sich gegenseitig beeinflussen und somit die Stadt und das Land entwickeln.

„Die alten Gebäude wandeln wir Schritt für Schritt in Standorte für neue kreative Projekte, Kunstprojekte um, und in der Tat entstehen hier schon jetzt neue Ideen, neue Projekte, neue Unternehmen, die hier gemeinsam ein einzigartiges System auf dem Fabrikgelände schaffen und somit die Entwicklung der ganzen Stadt, der Region und des Landes im Ganzen beeinflussen.“

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Seit zwei Jahren hat sich extrem viel geändert. Zum Beispiel führte die Arbeit von Promprylad dazu, dass Iwano-Frankiwsk als die beste Stadt für Unternehmen auf Platz eins in der Rangliste „Forbes Ukraine“ gelangte und somit Winnyzja, Lwiw und Kyjiw überholte.

Das Projekt ist nicht nur für die Ukraine, sondern auch für die ganze Welt einzigartig. Die Frankiwsker Renovation wurde in Davos, Stanford, Oxford und im House of Lords in Großbritannien präsentiert. Jurko erzählt, dass wenn die Fabrik komplett renoviert ist, wird sie zu einem einzigartigen Projekt für Zusammenarbeit auf solcher Ebene.

„Unsere westlichen Partner sagen, dass es uns schon tatsächlich gelingt, eine inklusive Wirtschaft zu gestalten, die zur Inklusion für gesellschaftliche Problemstellungen beiträgt. Hier verbinden wir unterschiedliche VertreterInnen der Gesellschaft, unterschiedliche StakeholderInnen und gestalten dieses Projekt dergestalt, dass alle Interessen aller VertreterInnen berücksichtigt werden.“

Drivers of change

Jetzt stellt Promprylad 6.200 Quadratmeter der renovierten Fläche und 350 Arbeitsplätze bereit. Das ist allerdings nur der Anfang; die wirklichen Pläne der ProjektgründerInnen sind viel größer: Sie planen den Umbau der Fabrikräume komplett fertigzustellen und eine neue Fläche von 10.000 Quadratmeter dazu zu bauen. Die Fläche des Zentrums wird in der Endphase über 36.000 Quadratmeter betragen.

„Diese Idee wird im Prinzip im Rahmen der Grundidee verwirklicht, die ich am Anfang hatte; aber wir sind uns dem Projekt natürlich hundertfach bewusster geworden, als es uns am Start schien. Das ist eine viel komplexere Geschichte. Und in dem Ausmaß, in dem wir in den Prozess teilnahmen, war uns klar, wie schwierig das ist. Deshalb ist der Wert auch nur gewachsen.“

Schon jetzt befindet sich das Promprylad-Team in der zweiten Phase der Investitionsbeschaffung, in der geplant wird, mindestens noch zweihundert InvestorInnen bis Ende 2020 heranzuziehen. Diejenigen, die ihr Geld ins soziale Unternehmertum anlegen und damit auch ihr Geld verdienen wollen, in dem sie Iwano-Frankiwsk und das Land entwickeln, können das mit der Anlage von mindestens 50.000 Hrywnja tun.

Das Projekt beginnt allmählich, sein Eigenleben auch ohne das ständige Engagement von Jurko Fyljuk zu führen. Damit man die Möglichkeit hat, die Pläne von Promprylad umzusetzen und neue Investitionen anzuziehen, reist Jurko viel um die Welt, und momentan lebt er tatsächlich in zwei Städten: Iwano-Frankiwsk und Kyjiw. Er freut sich, dass sich jedes Mal, wenn er zu Promprylad zurückkommt, dort ständig etwas verändert und erneuert.

„Die Schönheit dieses Projekts liegt darin, dass es lebt und sich selbst entwickelt, und ich denke, dass wir das Fundament schon gelegt haben. Ja, wir haben noch viel Arbeit vor uns, aber irgendwelche grundlegenden Sachen, irgendwelche Prinzipien und Werte — sie haben sich schon jetzt gezeigt. Und das ist schon jetzt eine Art Ökosystem und ein lebendiger Organismus.“

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Das Ökosystem dieses Raums besteht aus vielen Bestandteilen, die meisten davon zielen auf Schaffung der innovativen Produkte, Gründung neuer Unternehmen und Ideen. Auf Basis von Promprylad ist die Gründung einer Business-School, eines Co-Workings, eines Gründerzentrums und eines Accelerator Labs, in dem Projektierung und Testen stattfinden wird, einer Schule für Berufe und eines Food-Marktes vorgesehen. Zusätzlich wird der Bau eines großen Hotels mit Co-Working und großen Parkplatzes geplant.

Damit man Businesszentrum mit Kultur verbinden kann, werden in den Räumlichkeiten Galerien gebaut, zusätzlich plant man den Bau eines Kinozentrums und großer Eventlocations, welche den Empfang von drei- bis viertausend Gästen erlauben werden. Zusätzlich ist die Entwicklung unterschiedlicher Projekte im Einzelhandel vorgesehen.

„Im Fall von Einzelhandel sind wir lieber einen Ort zum Testen der neuen Konzepte im Einzelverkauf. Vor allem haben wir Vereinbarungen mit Nova Poshta (einem privaten ukrainischen Post- und Kurierunternehmen — Üb.) dazu, dass sie hier ihre innovative Filiale der neuesten Generation testen werden. Mit der Bank Aval sprechen wir über eine innovative Bankfiliale ohne Bankangestellte. Mit einigen Verlagen sprechen wir über den Buchladen mit einem öffentlichen Raum für kostenloses Lesen auf dem Gelände.“

Die Hauptaufgabe bei der Wiederbelebung der alten Fabrik ist es, der Stadt und der Region zu helfen, auf ein qualitativ neues Niveau zu gelangen, die alten Systeme neu zu starten, neue Möglichkeiten in sich zu entdecken, die es in der sowjetischen Zeit nicht gab. Es ist nicht einfach, sie im wirtschaftlichen Bereich auf das Niveau globaler Märkte zu bringen, aber auch in den Kultur- und Bildungsbereichen. Die Aufgabe ist es, den Einheimischen zu helfen, ihre eigene Verwirklichung in Iwano-Frankiwsk zu finden, ohne die Notwendigkeit, irgendwohin in andere Regionen umzuziehen.

„Das, was schon erschienen ist, ist eine soziale Perspektive. Schon jetzt gibt es viele tolle Menschen, die bereit sind, hier zu bleiben, weil es hier dynamisch und interessant wird, und diese Dynamik steht nicht hinter irgendeiner Metropole der Welt zurück — nur… wir sprechen schon über die Ukraine… Und das ist in der Tat das Wichtigste, was es sein kann.“

Jurko sieht solche Städte wie Stanford, New York, London, San Francisco und andere Metropolen als Vorbilde für die Entwicklung von Iwano-Frankiwsk. Früher nahmen diejenigen, die solche Vergleiche hörten, seine Vision als einen fernen Traum wahr, aber schon heute sehen die BewohnerInnen von Iwano-Frankiwsk dank Promprylad, dass die ukrainischen Städte in der Lage sind, die gemeinsamen Projekte mit Stanford und London auf Augenhöhe zu realisieren.

Jurko erzählt, dass es schon heute in der Ukraine Interessierte gibt, die gerne in ihren Städten ähnliche Räume wie Promprylad kreieren würden. Immer, wenn man sich an sie wendet, um fertige Rezepte zu erhalten, dann übereilen sie sich nicht, denn es ist notwendig, die Idee zu Ende zu testen und zu schauen, wie dieses Modell langfristig funktionieren wird. Er sagt, dass Promprylad nichtsdestotrotz im Wesentlichen ein System mit einem offenen Code ist. Deshalb kann man schon jetzt die Errungenschaften nehmen und auf diesen Grundlagen etwas Ähnliches in eigenen Städten nachgestalten.

„Promprylad kann die Integrationsprozesse auf universelle oder nationale Ebene bringen, weil es nicht möglich ist, dieses Projekt in einem solchen Maßstab der Realisierung nicht zu bemerken; jeder Bewohner und jede Bewohnerin von Iwano-Frankiwsk, irgendjemand wird hier sowieso zum Kaffee trinken kommen, ein anderer zu einer Kunstveranstaltung, ein anderer wird Kinder bringen und noch irgendjemand wird hier in einem Büro arbeiten. Jedenfalls ist das ein Projekt, das die ganze Stadt verändert.“

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Wissenschaft und Produktion

Für das Promprylad-Team ist es wichtig, die Entwicklung und Produktion, die früher in diesem Unternehmen ausgebaut wurde, mindestens in irgendeiner Form zu erhalten. So werden die ökologischen Batterien im Projekt R&D Center vom Wissenschaftler Serhij Kaminskyj auf dem Fabrikgelände entwickelt, welche Energie akkumulieren und ermöglichen, den Konsum dieser Energie zu verteilen. Das Projekt orientiert sich komplett auf den globalen Markt, finanziell wird es von einem internationalen Fond unterstützt. Serhij erzählt, dass Iwano-Frankiwsk die einzige Stadt ist, in der er seit letzten fünfzehn Jahren seines Lebens länger als zwei Jahre geblieben ist. Er hatte eine Gelegenheit, die Vereinigten Arabischen Emirate zu wählen, aber er beschloss, seine Forschung in Iwano-Frankiwsk fortzusetzen. Das Team betrachtet sich als Teil von Promprylad, weil sie dank des Projekts die sozialen Veränderungen beeinflussen können.

„Wenn ich spüre, dass der Mensch auf einer gleichen Welle wie ich ist, bin ich sehr überrascht; es ist aber wichtig, dass der Mensch nicht nur einfach träumt, sondern auch handelt. Eigentlich deshalb bin ich hierher gekommen.“

Serhij, wie auch sein ganzes Team aus über zwanzig Menschen, kommen nicht aus Iwano-Frankiwsk, aber sie versuchen, auch mit den Frankiwsker WissenschaftlerInnen zusammen zu arbeiten. Mit den meisten WissenschaftlerInnen arbeiten sie auf Distanz und haben über achtzig Projekte am Laufen. Aber momentan wurden sie alle wegen des Projektstarts der höchsten Priorität — Produktion der modernen Batterien — aufgeschoben.

Eine Stadt in der Stadt

Momentan befinden sich in Promprylad fünfundzwanzig Firmen-Residenten, die das Ökosystem von Promprylad entwickeln, und das Promprylad hilft im Gegenzug, ihnen ihr Business zu entwickeln. Unter ihnen sind VertreterInnen der Wirtschaft, Bildung, Kultur, aber auch der Stadtverwaltung.

Jurko erzählt, dass, damit man zu einem Residenten oder einer Residentin wird, ist es nicht ausreichend, den Wunsch zu haben, ein Büro im Stadtzentrum zu bekommen, und eine Möglichkeit zu haben, die Miete zu bezahlen. Bevorzugt werden Unternehmen, die sich auf Innovationsentwicklung orientieren, die nach dem Mehrwertprinzip arbeiten und bereit sind, das Geld in den gemeinsamen Prozess anzulegen und damit den eigenen Erfolg zu erhöhen. Für solches Unternehmertum wird 70% der Fläche zur Miete bereitgestellt.

„30% der Fläche geben wir den Projekten mit geringem Gewinn, den gemeinnützigen Projekten, den Bildungs- und Kunstprojekten, den Accelerator Labs, die sehr wichtig für die Unterstützung des ganzen Ökosystems sind, die sich tatsächlich positiv auf die Gesamtwirtschaft des Projekts auswirken und eine neue Dynamik kreieren und zeigen, wie man durch die Prinzipien von Offenheit und Zusammenarbeit bessere Ergebnisse erreichen kann.“

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Unter den Promprylad-ResidentInnen gibt es die Familienmanufaktur Shuflia, die sich auf Lederwarenproduktion spezialisiert, die Galerie für moderne Kunst Detektor, die Handwerksbrauerei Molfar Brewery, Bildungsprojekte für Kinder Dribnota und RoboСlubIF sowie das Studio für modernes Tanzen Mixstyle. Auf dem Fabrikgelände befinden sich auch die technologischen Start-ups Framiore, R&D center und Multimedia lab.

Die Gründerin der Familienmanufaktur Shuflia Natalka Najda kooperiert mit Promprylad schon seit drei Jahren, von Anfang an. Sie erzählt, dass sie zu Promprylad umzog, als Jurko Fyljuk sie eingeladen hatte, und sie beschloss zu bleiben, weil sie genau hier das gefunden hatte, was man normalerweise in den durchschnittlichen Einkaufszentren nicht finden kann. Die Manufaktur arbeitet nach dem Prinzip des offenen Ateliers: Jeder, der will, kann kommen und mit eigenen Augen sehen, wie Portemonnaies, Taschen oder Notizbücher produziert werden, sich etwas aus den angebotenen Waren kaufen oder auch eine individuelle Bestellung machen.

„Für uns ist es sehr wichtig, in diesem Ökosystem und in diesem Umfeld zu sein, weil es für mich persönlich die Stadt in der Stadt ist. Hier wurde alles wie für die Arche Noah gesammelt. Und hier gibt es DesignerInnen, StadtplanerInnen und BuchhalterInnen, Finanziers und FotografInnen. Für mich persönlich ist es hier sehr komfortabel.“

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Weiter den Korridor hinunter befindet sich die Galerie für moderne Kunst Detektor, die moderne Kunst für die Stadt präsentiert, aber auch aktuelle nationale und globale Themen in Kunst erforscht. Die Gründerin der Galerie Lilija Hohol erzählt, dass die heutige Galerie nur ein Werbespot einer großen Galerie ist, die schon heute einen künstlerischen Bestandteil des gesamten Ökosystems entwickelt. Das Projekt existiert in der Tat dank der Unterstützung von Mäzenen, jetzt ist das Projekt auf der Crowdfunding-Plattform Patreon angemeldet.

„Wir sind ein nichtkommerzielles Projekt, wir existieren dank der fürsorglichen Menschen, die bereit sind, uns zu unterstützen, und für uns ist es sehr wichtig, in dem Ökosystem von Promprylad zu sein, in einem Umfeld von Gleichgesinnten und in einem Ort, in dem man sich um uns bereits gekümmert hatte; und unser Publikum ist schon auf die Zusammenarbeit mit moderner Kunst vorbereitet.“

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Neben der Galerie befindet sich die Kunstwerkstatt von Jarema Stecyk, der sich um künstlerische und kommerzielle Projekte kümmert. Jarema spricht, dass sie im kommerziellen Bereich mehr auf die westlichen Märkte orientiert sind, — dort gelingt es viel schneller, Bedeutungen zu vermitteln, und ihr Niveau erlaubt mit Leichtigkeit, Trends für den weiteren Wettbewerb zu setzen. Beim Erzählen über Architektur und Planung der restaurierten Fabrik bringt Jarema die Aufmerksamkeit auf das, dass hier momentan alles auf ständige Interaktion zwischen Menschen und auf Offenheit der Projekte für außenseitigen Betrachter ausgerichtet ist.

„Hier — ob du willst oder nicht — wirst du unwillkürlich zu einem Teilnehmer von einem ganz anderen Leben, als es in der Stadt gibt. Sogar, wenn du ein ganz passiver Bewohner dieses Stockwerks bist und keinen grüßt, nirgendwohin gehst…, trotzdem geht eine sehr große Menge cooler Informationen durch deine Schulter und deinen Kopf.“

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In Promprylad gibt es zwei Räume, die auf kindliche Bildung ausgerichtet sind. Im Roboclub IF werden die Fähigkeiten von Kindern dadurch entwickelt, dass ihnen gezeigt wird, dass es nichts Unmögliches gibt, erzählt Olena Maniw-Holovezka, dabei liegt jedoch der Fokus auf Programmierung und IT. Kinder beginnen ab dem fünften Lebensjahr, die Klubs zu besuchen, schon ab dem zwölften Lebensjahr wechseln sie zu einem komplexeren Lernen. Das gibt den IT-SpezialistInnen die Möglichkeit, sich in der Mentorenrolle zu verwirklichen, und den Kindern, die älter als zwölf Jahre alt sind, technische Kenntnisse aus erster Hand zu erhalten.

Letztes Jahr wurden hier Kinder mit Hörstörungen unterrichtet. Und jetzt arbeiten die SpezialistInnen des Klubs daran, dass inklusive Bildung ein wichtiger Bestandteil der Existenz des Klubs bleibt. Außer Unterrichten im Bereich Robotik für Kinder werden auch LehrerInnen unterrichtet, die den Kindern in ihren Schulen zeigen wollen, was Robotik ist, und sie auf Zukunftsherausforderungen vorbereiten.

„Generell begann die Geschichte des Roboclubs schon 2014, als der Krieg im Osten begann, und es fing damit an, dass die Menschen hierher kamen. Die Geschichte des Roboclubs begann mit der großartigen Idee von den Binnenflüchtlingen, die hierher kamen, einen Raum für Kinder und für Kinder der ATO-KämpferInnen zu gründen (ATO steht für den Begriff Antiterroristische Operation, Operationen gegen die militärische Aggression der Russischen Föderation in den Gebieten Donezk und Luhansk — Üb.).“

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Die Idee einen Raum der umweltbewussten Menschen ‚RE: laboratory‘ zu gründen, ist eng mit dem Prozess der Wiederbelebung der Fabrik verbunden. Inspiriert von den Ideen von Jurko und seinem Team stellte der Gründer des Labors Mychajlo Welkyn fest, dass es notwendig ist, um den Zustand der Umwelt zu verbessern und die Umgebung schöner zu machen, dem Müll ein zweites Leben durch Recyceln zu geben. Das Team von Promprylad bot Mychajlo an, noch ein Pilotprojekt anzuschließen, um Abfall zu recyceln. Mit der Zeit wurde es klar, dass es zu wenig ist, sich einfach mit dem Recyceln zu beschäftigen; es ist noch notwendig, in Bildung und Studium zu investieren, damit man den Menschen zeigen kann, wie man ein eigenes Leben viel umweltbewusster machen kann. So entstand eigentlich erst RE: laboratory.

Heute arbeitet das Labor nach dem Prinzip Zero waste. Ein Teil vom Müll geben sie zum Recyceln den Fabriken, und ein Teil lassen sie für eigene Experimente und zum Testen des Konzeptes. Als in der Fabrik erste Veranstaltungen durchgeführt wurden und danach die Banner blieben, fing das Team damit an, sie in Taschen und Portemonnaies zu recyclen. Für den Zeitraum von 2022–2024 planen sie, das komplette Verwenden und Recyceln von Müll zu ermöglichen, welchen alle ResidentInnen von Promprylad generieren werden.

„Als wir erfuhren, dass so ein Ort (Promprylad — Red.) erscheint, setzten wir das Ziel, hier zu erscheinen, weil wir schon damals wussten, dass dieser Ort zu einem Zentrum von Iwano-Frankiwsk wird, zu einem Zentrum der Entwicklung der Stadt. Und entsprechend wird unser Projekt auch im Zentrum der Entwicklung sein. Hier wird alles umfassend gesammelt, und alles wird viel schneller erledigt. Hier gibt es viel mehr Vertrauen. Das ist ein Magnet, der anzieht, aber danach bekommst du von allem viel mehr.“

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Das Stadtlabor Metalab ist für den Bereich der Stadtplanung im Projekt der Wiederbelebung der Fabrik zuständig, forscht über städtische und dörfliche Räume unterschiedlicher Regionen der Ukraine und über ihre Bereitschaft, auf die gesellschaftlichen und umweltlichen Herausforderungen zu reagieren. Die Mitgründerin und Kuratorin des Labors Anna Paschynska erzählt, dass das Projekt in diesem Jahr der Partner der internationalen Architekturbiennale geworden ist. Wegen COVID-19 und Quarantäne konnte jede Stadt zu ihrer eigenen Plattform werden. Dieses Jahr wurden ungefähr vierhundert Bewerbungen für das Programm verschickt, von denen nur sechzig ausgewählt wurden, und in diese Liste wurden auch sieben ukrainischen Bewerbungen aufgenommen. Anna freut sich, dass sich die Qualität der Diskussionen über Urbanistik und Architektur jedes Jahr in der Ukraine verändert und dass Iwano-Frankiwsk dies sehr fördert.

„Promprylad stellt die Infrastruktur, die der Stadt fehlt, zur Verfügung; sie ist offen, sie ist mit der globalen Welt verbunden. Und es ist wichtig, einen Ort zu haben, wo das einfach stattfinden kann. Gleichzeitig hat sich schon hier eine starke Gemeinschaft nur mit einem Stockwerk gebildet, und die Verbindungen zueinander sind sehr kurz geworden. Diese physische Nähe gibt sehr viel Synergie.“

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Zusätzlich funktioniert das multimediale Co-Working Multimedia lab auf dem Fabrikgelände. Es ist mit moderner Technik und einem Studio eingerichtet, das jeder, der im Bereich der Videoproduktion sich entwickeln will, benutzen kann. Das Team führt Trainings für Videografen in Zusammenarbeit mit Kleinbetrieben durch. Vor zwei Jahren führte Ukraїner auf Basis von Multimedia lab ihre School of Storytelling durch. Momentan gibt es eine Idee von Trainings für Kleinbetriebe in Digital Content Creation (auf deutsch Erstellung von Multimedia-Inhalten — Üb.). Wassyl Hoschowskyj erzählt, dass er in Zukunft einen Filmpavillion auf Basis von Promprylad gründen will, der FilmemacherInnen erlauben könnte, die Filme vollständig in den Karpaten zu drehen, ohne für unnötige Ressourcen für Transport der Technik Geld auszugeben.

„Ich weiß, dass als Promprylad startete, glaubten sogar die FreundInnen aus Teple Misto nicht an das Projekt, und jetzt bewegt es sich mit einem großen Tempo und überholt sogar das, was wir anfangs gedacht haben. Jetzt hat sich das Projekt in etwas verwandelt, was nicht nur einfach auf Iwano-Frankiwsk eine Auswirkung haben soll, sondern auf die ganze Ukraine.“

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Die Firma Fin Impact beschäftigt sich mit Wirtschaftsprüfung, Consulting und Finanzmanagement. Momentan managen sie die Finanzen der ResidentInnen der Fabrik. Nach den Worten von Halyna Hrywnak entstand der Firmenname durch die Tatsache, dass Finanzen jedem Business Nahrung geben, sie sind in der Tat ihr Kreislauf; deshalb ist die Firmenaktivität auf Skalierbarkeit von Business der KundInnen ausgerichtet.

Der Wunsch dem Promprylad beizutreten, entwickelte Halyna dank ihrer inneren Überzeugungen und dem inneren Wunsch, die Gesellschaft zu verändern. Durch das Kennenlernen mit dem Team stellte sie fest, dass es für diese aktive Leute, die selber ihre Ziele setzen und selber an ihre Verwirklichung arbeiten, nichts Unmögliches gibt, und dass das Geld für sie nur eine Möglichkeit ist, ein höheres Ziel zu erreichen, die Gesellschaft zu verbessern und zu entwickeln und den eigenen Traum wahr zu machen.

„Es ist sehr interessant zu beobachten, wie sich die Einstellung der Menschen zum Projekt und seine Wahrnehmung in weniger als vier Jahren verändert hat, aber auch der Glaube daran, dass es tatsächlich in dieser Stadt verwirklicht werden kann. Und das ist sehr schön, dass die Menschen auf so eine Weise daran glauben und an diese Projekte glauben, dass sie versuchen, das Projekt in anderen Städten der Ukraine zu wiederholen.“

Eine große Besonderheit von Promprylad liegt darin, dass es Jurko und seinem Team gelungen ist, die Verwaltung für Investitionspolitik des Stadtrats von Iwano-Frankiwsk für seine ResidentInnen zu gewinnen. Das ist eine Abteilung des Stadtrates, die sich mit der Werbung der Stadt für Anwerbung von Investitionen beschäftigt, und auch den InvestorInnen hilft, die schon in der Stadt arbeiten. Logisch folgte das aus dem Umstand, dass sich die Verwaltung für Investitionspolitik im Zentrum der Anwerbung von Investitionen für Iwano-Frankiwsk befindet.

Ihor Popadjuk erzählt, dass das Kennenlernen mit dem Team von Promprylad den Anschub für den Umzug brachte, danach bewarben sie sich um die Umzugsgenehmigung. In dem alten Gebäude hatte er keine Inspiration, um zu arbeiten, weil die alte sowjetische Möbel, die dicke Wände und die geschlossene Räume nicht die besten Freunde in Fragen von Investitionsanwerbungen waren. Jetzt besteht das Team der Verwaltung aus fünf Personen, die völlig miteinander verbunden sind, und seit vier Jahren der Existenz der Institution haben sie schon 64 Millionen Hrywnja von Investitionen angeworben.

„Hier gibt es eine große Strömung von jungen Menschen, eine große Strömung von kreativen Menschen, die einfach kommen und sehen, dass wir hier sind, und so entsteht Zusammenarbeit. Solche Räume, wo man die Ideen besprechen kann, wo man über sie mit Menschen diskutieren kann, fördern die Entstehung neuer Ideen und neuer Anträge.“

Diese Publikation ist eine Investition der Ukraїner in Promprylad.Renovation.

Beitragende

Projektgründer,

Redakteur:

Bogdan Logwynenko

Autor des Textes:

Denys Schabanin

Chefredakteurin:

Jewhenija Saposchnykowa

Projektproduzentin:

Karyna Piljugina

Fotografin,

Bildredakteurin:

Kateryna Akwarelna

Kameramann:

Oleg Solohub

Kameramann,

Tontechniker,

Filmeditor:

Pawlo Paschko

Content-Manager:

Kateryna Jusefyk

Übersetzerin,

Übersetzungsredakteurin:

Halyna Wichmann

Übersetzungsredakteur:

Klaus Wichmann

Koordinatorin der Übersetzung:

Jana Stowbur

Folge der Expedition