Die Familie Romanjuk aus dem karpatischen Dorf Topiltsche bäckt das traditionelle huzulische Brot nach einem speziellen Rezept, spielt mehrere Musikinstrumente und beherrscht eine einzigartige Gesangstechnik. Von der Stimme der Paraska Romanjuk ist man nicht nur in der Ukraine, sondern auch im Ausland fasziniert. Zusammen mit ihrem Ehemann und ihrem Sohn backen sie täglich das Brot und verkaufen es in die naheliegenden Dörfer. Beim Backen singen sie. Auf diese Weise bewahren sie die huzulischen Traditionen und geben ihr Wissen an andere weiter.
Paraska und Wassyl Romanjuk sind seit 45 Jahren zusammen und seit fast 20 Jahren backen sie das Brot. Die Kunst der Herstellung des traditionellen huzulischen Brotes hat Paraska Romanjuk von ihren Großeltern übernommen:
„So haben unsere Oma und auch unser Opa gebacken. Als mein Opa 18 war, haben die Deutschen ihn nach Deutschland hingebracht. Dort arbeitete er sechs Jahre lang bei einem Bauer. Er erzählte, dass die Teigruhe, die man unbedingt braucht, dort ganz genau eingehalten wurde. Wenn Opa bei der Brotherstellung etwas falsch machte, so kam der Deutsche und musste von Anfang an das Brot machen. Falls es beim Brot die bestimmte Teigruhe nicht eingehalten wurde, wurden einem noch 25 Schläge verliehen. Gott sei Dank, kehrte der Opa hierher zurück und es begann mit einer Tradition, dass jeder backte, die ganze Familie.“
Wassyl Romanjuk arbeitete früher als Jäger in der Forstwirtschaft und die Familie lebte im Wald. Er erlernte die Brotherstellungskunst nachdem seine Ehefrau plötzlich erkrankte. Seitdem ist das Brotbacken zu einem Familienunternehmen geworden.
Der Sohn von Paraska und Wassyl, der auch Wassyl heißt, hilft den Eltern: Er bereitet das Brennholz vor, heizt den Ofen vor und bringt das Brot zum Verkauf hin.
Die Romanjuks verwenden ausschließlich das Mehl der höchsten Qualität. Sie backen kein Roggenbrot. Es heißt, die Leute mögen das Weizenbrot mehr. Die Familie stellt folgende Arten des Gebäcks her: quaderförmiges und rundes Brot, Semmeln, Zöpfe und Paskas traditionelles Osterngebäck — Üb.). Eine Bestellung ist auch möglich.
Jetzt haben die Romanjuks einen separaten Raum mit einem großen Ofen. Bis es noch keinen großen Ofen gab, haben sie zuhause in einem kleinen gebacken. Damals konnten sie an einem Tag 100 Brotlaibe backen. Jetzt sind es etwa 400.
Paraska erzählt, dass sie zum Brotbacken mitten in der Nacht aufstehen:
„Man soll um 1 Uhr in der Nacht aufstehen, damit das Brot die richtige Ruhezeit hat und damit es gut schmeckt. Wir stehen auf, putzen die Zähne, beten zu Gott, trinken Kaffee um nicht einzuschlafen. Wir beten zu Gott, damit uns die Arbeit leichter fällt und damit den Menschen das Brot gut schmeckt.“
„Um 20 Uhr gehen wir schlafen und um 1 Uhr wachen wir auf, kneten den Teig und backen. Denn es kann kein gutes Brot entstehen, wenn man dieses schlecht macht. Wenn es keine gute Laune zum Brotbacken geben wird, wird das Brot auch nicht gut. Wir musizieren und singen dabei, die Musik gibt uns Kraft.“
Die Familie kann sich keine Angestellten leisten, denn sie denkt, dass für eine harte Arbeit sollte man gut bezahlt werden und derzeit gibt es dafür keine entsprechenden Finanzierungsmitteln:
„Es sollten die Steuern und Pensionsvericherungsbeiträge bezahlt werden, sowie muss das Mehl gekauft werden. Wenn man das ganze zusammenrechnet, bleibt nichts mehr übrig. Das ist eine sehr harte Arbeit.“
Das Romanjuk-Brot „reist“ trotzt der Hindernisse regelmäßig nach Werchowyna, Burkut, Jawirnyk und Selene:
„Die Straßen sind sehr schlecht, so dass die Technik kaputt geht. Es ist eine harte Arbeit, denn es gibt auch ein wenig Konkurrenz.“
Während der Revolution der Würde war das huzulische Brot auch am Majdan gewesen. Der Sohn Wassyl brachte dorthin jede Woche je 150 Brotlaibe hin.
Opas Brotrezept hält Paraska streng geheim. Ihr Mann erklärt den einzigartigen Geschmack und Geruch von Brot auf diese Weise:
„Heutzutage geben sie sehr viel Backpulver dazu. Das lockert den Teig sehr auf, weshalb man wenig Mehl braucht, aber dennoch entsteht daraus viel Brot. Dieses Brot hat aber keinen Wert, er ist wie ein Schwamm, der kein Gewicht und keinen Geschmack hat, aber die Leute essen es. Unser Brot machen wir mit Hefe, anhand eines altertümlichen Rezepts. Dieses hat dann auch das Gewicht und den Geschmack. Und weil wir es im Holzofen backen — einen feinen Geruch.“
Das gebackene Brot kann bis etwa eine Woche gelagert werden, bei einer Hitze etwas weniger. Wassyl fügt hinzu, dass sie trotz der langsamen Arbeitsgeschwindigkeit den Herstellungsprozess nicht automatisieren wollen. Sie formen das Brot weiterhin mit der Hand und backen es im Ofen:
„Nein, so ist es besser. Solches Brot hat die Nachfrage. Die Touristen nehmen es mit, wenn sie Pilze suchen gehen, oder eine Wanderung machen.“
Ohne Brotherstellung kann sich die Familie ihr Leben nicht vorstellen:
„Das ist unser Leben. Das ist sowas, ohne das du nicht leben kannst. Das ist das wertvollste Gut.“
Musik und Gesang
Eine wichtige Rolle im Leben der Romanjuks spielen auch die Musik und der Gesang. Paraska hat noch im Kinderalter angefangen zu singen. Die Frau erinnert sich, dass ihre Mutter sehr schön gesungen und „ehokt“ hat. Ehokannja oder Kuhykannja in den Liedern war früher unter den Huzulen sehr verbreitet. Sogar die ukrainische Sängerin Ruslana Lyschytschko (die Eurovision-Siegerin 2004 – Üb.) kam zu den Romanjuks, um diese einzigartige Gesangtechnik der Huzulen zu erlernen, die an den Klang der Trembita erinnert:
„Das (Ehokannja – Red.) ist unser Echo aus dem Tal, falls jemand verloren ging, haben die einen auf diese Weise die anderen gerufen. Als ein Mann aus einem Ende des Waldes rief, hat das Mädchen gehört, wo er sich gerade befindet. Das bedeutete, dass die Menschen einander von einem bis zum anderen Hügel hören konnten und wussten, dass dort jemand ist, falls sich wer im Tal verlaufen würde. Es kann nebelig werden, wissen sie, alles kann passieren.“
In Paraskas Familie haben alle gesungen, sowohl Männer als auch Frauen. Am meisten hat die kleine Paraska gesungen, als sie mit ihrer Mutter die Kühe grasen ging:
„Wir haben die Kühe geholt, die Mutter ehokte, sang und ich lernte mit. So war es. Ich sang überall wohin ich nur ging.“
Die Lieder begleiten sie ihr Leben lang:
„Als ich Wassyl geheiratet habe, arbeitete er als Förster in der staatlichen Forstwirtschaft. Unsere Arbeit war auch mit dem Wald verbunden. So gab es keinen einzigen Tag währenddessen wir nicht gesungen haben. Nur wenn der Winter kam und alles mit Schnee zugeschüttet war. Nichtsdestotrotz sangen wir dann im Haus, denn die Sternsinger sind gekommen.“
Über die außergewöhnliche Stimme der Huzulin hat man nach der Vorführung „Wetschornyzi“, deren Skript die Schriftstellerin und Stickerei Künstlerin aus dem Nachbardorf Selene schrieb, in Topiltsche zu sprechen begonnen. Die Künstlerin hat die Menschen um sich gesammelt, die gut musizieren und singen konnten.
Zurzeit kommen auch die Touristen, um die außergewöhnliche Stimme von Paraska Romanjuk zu hören. Die Frau singt sehr gerne für das Publikum. In der Schule möchte sie gerne Gesangkurse geben, denn sie glaubt, dass die Traditionen erhalten bleiben müssen:
„Ich möchte die Authentizität der huzulischen Region in die Seelen der Kinder einprägen zu können. Damit sie so singen, wie unsere Großväter gesungen haben. Ein Mensch möchte, dass von ihm etwas in Erinnerung bleibt. So wie wir uns an unsere Eltern erinnern: Sie haben nichts getrunken, sangen und feierten ohne Alkohol. Ich würde gerne wollen, dass es auch jetzt so wäre. Ich würde gerne wollen, dass das satanische nicht die ganze Welt erobert, damit wenigstens noch dieser Teil des grünen Landes erhalten bleibt.“
Paraska ist es gewohnt, bei der Arbeit zu singen:
„Das eine stört das andere nicht. Ich knete den Teig und singe dabei. Oder wenn es schwer ums Herz sei, denn ein Leben ist ein Leben. Es ist vielseitig, manchmal geht es einem gut, manchmal schlecht. Die ganze Negativität, die auf mich wirkt…Ein Lied heitert mich auf, ich beginne zu singen.“
Paraskas Ehemann hat noch ein zusätzliches Talent, er schnitzt:
„Nach dem Schulabschluss habe ich mir verschiedene Schnitzmesser gekauft und begann, Roly zu schnitzen, es waren solche Souvenirs in der UdSSR. Roly, Eulen, Katzen, Bären, alles Mögliche habe ich gemacht. Als Jüngling habe ich es sehr geliebt, in der Schule zu malen. Ich habe diese Begabung, dieses Talent, weswegen ich das alles gemacht habe.“
Das Spielen auf den Musikinstrumenten hat Wassyl selber erlernt. Er spielt Bajan (Chromatischen Knopfakkordeon – Üb.) und Duda (Sackpfeife aus Bockleder – Üb.). Zurzeit spielt er die Musikinstrumente nicht mehr so oft, denn vor einigen Jahren hat der Mann eine Handverletzung gehabt.
Immer mehr Zeit verbringt der Mann in der Werkstatt, wo er Untersetzer für die Geweihe, Bilder und Rahmen, überwiegend aus Berg-Ahorn, Zirbe und Espe herstellt.
Die größte Nachfrage haben die Untersetzer für die Geweihe. Übrigens, dafür werden die Hirsche nicht getötet — im Frühling werfen die Tiere die Geweihe ab, welche die Handwerker später im Wald finden:
„Das ist eine Modetendenz bei uns in Huzulschtschyna. Die Menschen mögen es, diese Trophäen an die Wände zu hängen. Unsere Urgroßväter haben einfach so ein Herz gehängt, später haben die Menschen verstanden, dass es auch anders geht. Es werden Schüsseln, Schatullen für den Schmuck und Rakwy (Butter-oder Käsebehälter – Üb.) geschnitzt.“
Der jüngere Wassyl hat seit dem Kinderalter auch das Spielen auf den Musikinstrumenten gelernt. Zuerst war es Vaters Bajan, später eine Geige. Einer der Wassyls Lehrer war der bekannte huzulische Virtuose, Roman Kumlyk:
„Ich hatte bei Kumlyk 20 Übungseinheiten gehabt, aber zuvor konnte ich schon spielen. Ich habe bei ihm ein wenig trainiert, danach schenkte er mir ein Kassettendeck und so habe ich anhand von Kassetten weitergespielt. Ich habe daraus sehr viel gelernt.“
Obwohl er weiß, dass man mit der Musik verdienen könnte, eilt der Mann nicht, ihr das ganze Leben zu widmen, denn für ihn ist sie mehr ein Hobby:
„Ich denke nicht besonders darüber nach, eine Karriere zu machen, für mich ist es zweitrangig. Die Familie mütterlicherseits, Sabli, dort gab es Sänger mit starker Stimme.“
Für Wassyl ist die authentische huzulische Musik besonders wichtig:
„Manchmal, wenn die Leute singen, hat man das Gefühl, Farben zu spüren. Es gibt auch Menschen, die das nicht hören und sagen, dass alles ein und dasselbe sei. Aber es ist nicht dasselbe, es gibt viele verschiedene Segmente. Das muss man unterscheiden, denn so hört man, ob jemand gut singt oder nicht. Auch wenn man selber kein Instrument spielen kann, so wird es einem beim Singen klar, wie es sich gehört. Manchmal wird es so gesungen, dass die Klangfarbe nicht mehr die alte ist und die Musik an ihrer Authentizität verliert. Du beginnst, dem einen nachzuspielen, aber es ist nicht mehr das, was es früher war.“
Die huzulischen Volksinstrumente
Es ist kein Geheimnis, dass die Volksinstrumente bei den Huzulen immer als besondere Lebensattribute angesehen waren.
Als traditionelle huzulische Musikinstrumente bezeichnet man: Drymba (Maultrommel – Üb.), Trembita (Holztrompete, verwandt mit dem Schweizer Alphorn – Üb.), Sopilka (Kernspaltflöte – Üb.), Flojara (flötenähnliches Instrument – Üb.), Duda, Horn, Glöckchen, Telenka (eine primitive Variante der Flöte, ohne Grifflöcher – Üb.), Okarina, Denziwka (flötenähnliches Instrument – Üb.), Popyskalo (Instrument für Erzeugung eines quietschähnlichen Geräusches – Üb.), Derkatsch (Ratsche – Üb.), Lira (Drehleier – Üb.), Geige, Zymbaly (Hackbrett- Üb.), Bubon (Tamburin – Üb.) und Berbenyzja (reibtrommelähnliches Musikinstrument, der einen Rohdommel-ähnlichen Klang hat – Üb.).
Das berühmteste huzulische Musikinstrument ist die Trembita, welche auch die Funktion eines „Weckers“ hatte und als Kommunikationstool für die Schäfer diente.
Leider werden heuer nicht mehr alle Musikinstrumente aktiv benutzt:
„Bei uns ist eine alte Skripa (Geige – Red.) erhalten worden. Flojara, Sopilka und Zymbaly haben wir auch. Diese Instrumente waren bei uns die traditionellsten, diese spielten die Troisti Mysyky (Volksinstrumentenensemble – Üb.). Auch war ein Bubon dabei, obwohl vorwiegend die Flojara gespielt wurde. Jetzt hat man sich neue Musikinstrumente ausgedacht, das Saxophon, die Klarinette oder das Chromatische Knopfakkordeon. Die Musikinstrumente, die bei uns am meisten verwurzelt sind, sind die Sopilka, Geige und Dudka, ein Dudelsack aus Ziegenleder. Das ist ein sehr altertümliches Musikinstrument.“
Die Bräuche
Viele Touristen fahren in die Karpaten, um die huzulischen Bräuche zu sehen. Hier kann man sich noch anschauen, wie die „Knjahynja“ (die Braut — Aut.) angezogen wird, die altertümlichen Hochzeitslieder anhören, hören, wie die Trembita in den Tälern klingt, sich die authentische Huzulentracht anschauen und ihre traditionellen Gerichte probieren.
Für Paraska Romanjuk ist die Erhaltung und die Weitergabe der huzulischen Traditionen ein Muss:
„Ich glaube, dass wenn keiner die Authentizität der huzulischen Region mit ihren Gesängen, Tänzen, Kleidung, die es hier gibt, Traditionen, Riten erhalten wird, wenn all das verschwindet, dann kann man sagen, dass es unsere Nation nicht mehr geben wird, dass es keine Huzulen gibt – die Huzulen sind verschwunden.“
Der Sohn Wassyl deutet auch, dass man zwischen der erhaltenen und lebendigen Tradition unterscheiden sollte:
„Heutzutage gibt es wenig an lebendiger Tradition. Die ältere Generation denkt und lebt noch so. Denn ein Huzul ist in erster Linie ein Heide. Das ist eine Tradition. Wie der Iwan Ohijenko schrieb, es ist ein Synkretismus – Doppelglaube. Es bildete sich eine Überlappung des alten heidnischen und des neuen christlichen Glaubens und so entstanden die huzulischen Riten und Traditionen, wo es einen großen Anteil an altem Glauben gibt. In Wirklichkeit wird dieser Glaube bei den Menschen nur im Unterbewussten erhalten, es gibt auch sehr wenige solche Menschen. Generell, alles, was jetzt auf der kulturellen Ebene geschieht, ist schon eine Folklore, es ist eine Wiedergabe der Bräuche, kein wirkliches Leben mit diesen. Es ist schon etwas anderes geworden.“
Paraska und Wassyl haben die typisch huzulischen Wetschornyzi (Herbst-Winter-Abendunterhaltung – Üb.) nicht mehr erlebt und wissen über diese nun mehr aus den Erzählungen der Großmütter. Paraskas Worten nach, hat ihre Großmutter alles gebeten, das Eigene zu schätzen, und schimpfte über die „fremde Musik“. Jetzt erinnert sich die Frau an die Erzählungen über die Wetschirnyzi und Toloky (Nachbarschaftshilfe – Üb.):
„Früher standen die Häuser nicht so nahe beieinander, wie heute. Die Nachbarn waren sehr weit voneinander entfernt. So wurde es entweder ehokt, oder auf der Trembita gespielt, um die Leute am Abend zu sich einladen zu können. Die einen haben das Holz getragen, die anderen haben gewebt und manche haben genäht. Das hieß Toloka. Abends webten die einen, die anderen stickten. Die einen haben Buryschnyky ((Pfannkuchen auf Maismehl und Kartoffel – Üb.) gebacken, die anderen das Brot. Dazu spielte jeder entweder eine Geige oder eine Flojara, weil früher es keine Musiker dabei gab. Flojara und Geige. Sie sangen und unterhielten sich. Über Horilka (Schnaps – Üb.) hat keiner etwas gehört. Weil keiner sie getrunken hat. Meine Großmutter erzählte, dass keiner sogar die Horilka bei den Tolokas angeboten hatte. Zu Weihnachten, als die Menschen sich versammelten und die Sternsinger die Weihnachtslieder singen gegangen sind, es waren etwa 20 Menschen, so gab es etwa 250 ml Horilka für alle. Diese 250 ml haben für das Weihnachten und für die ganzen drei Feiertage (des Weihnachtszyklus) gereicht. Es war eine winzige Portion für einen vorgesehen. Etwa zwei-drei Tropfen der Horilka.“
Wassyl erzählt, dass es in den letzten 20-30 Jahren große Veränderungen in der huzulischen Kultur, im Leben und im Aussehen gegeben hat.
„Früher gab es diese Art von Kleidung nicht, alles war ein wenig einfacher. Es gab auch weniger zu essen, denn die Leute lebten ärmer. Man hat Holubzi (gefüllte Krautblätter- Üb.), Cholodez (Aspik – Üb.) und Banusch (Gericht aus Maismehl und Sauerrahm – Üb.) gekocht. Pferde durfte man nicht halten, nur die, die in Kolhosp (Kolchose – Üb.) waren. Es gab keine Feierlichkeiten, es gab diesen Luxus nicht. Jetzt gibt es große Essräume (Restaurants – Üb.) und früher wurde ausschließlich Zuhause gefeiert. In den Nachkriegsjahren gab es auch weniger Menschen, denn der Krieg hatte viele genommen. Jetzt haben sich die Menschen bessere Häuser gebaut, denn früher waren diese sehr klein gewesen. Heutzutage hat jeder ein Auto, die Menschen leben jetzt besser. Die Pension ist zwar klein, aber man kann trotzdem überleben, jedoch muss man arbeiten.“
Die Verwandten von Paraska leben im Ausland und haben sie gebeten, zu ihnen zu ziehen. Die Romanjuks wollen aber nirgends umziehen:
„Nein, ich würde meine Berge nie verlassen! Nur in dem Fall, Gott bewahre, wenn ich irgendwohin deportiert wäre.“
Auf die Frage, wieso die Huzulen ihre Sitten so gut bewahren, antworten die Romanjuks kurz:
„Alles ist in der Seele verwurzelt. Wer das liebt, wer es respektiert und so ist es auch.“
Wie wir gefilmt haben
Ihr könnt mehr über unser Besuch bei Romanjuks im Topiltsche und auch über einen Pilz, der spricht, wie auch über eine authentische huzulische Hochzeit in Werchowyna in unserem neuen Videoblog erfahren.