Schytomyr. Wie das Werk „Elektrowymirjuwatsch“ revitalisiert wird

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Das Werk Elektrowymirjywatsch in Schytomyr, das einst ein wichtiges Industriezentrum war, produziert heute hauptsächlich Zubehör für Physikunterricht an den Schulen. Im Jahr 2019 wurde Andrij Tschyburowskyj Miteigentümer des Unternehmens. Er beschloss, die Unternehmenskapazität zu behalten und auf dieser Grundlage ein bedeutsames Sozialprojekt aufzubauen. So entwickelte man zusammen mit den Architekten Roman Sacha und der Fundraiserin Wita Basan in den Räumlichkeiten der ehemaligen Labors und Lagerhallen einen Innovationspark Wymirjuwatsch.

Unter anderem kann man hier den Prototyp des eigenen Produktes herstellen, an einer mehrtägigen Residenz für Elektromusik teilnehmen, an einer Werksanlage mit unterschiedlichen Materialien arbeiten, neue Anwendungen für veraltete Ersatzteile und Geräte finden sowie handgefertigte Accessoires herstellen. Wymirjuwatsch hat ehrgeizige Pläne, u.a. Unterstützung beim Anlauf qualitativ hochwertiger Serienproduktion, Skalierung lokaler Unternehmen sowie Gründung einer leistungsstarken Bildungsplattform wie für die Stadt Schytomyr, so auch für die gesamte Ukraine.

Wymirjuwatsch: Geschichte

Das Werk wurde 1956 im Zentrum von Schytomyr gebaut. Nach dem erschöpfenden Zweiten Weltkrieg war es lebensnotwendig, die Industrie des Landes wieder aufzubauen, um militärisches Gerät herzustellen. Darum wurde entschieden, ein Unternehmen mit einer möglichst universellen Produktionspalette zu bauen.Hier wurde alles gefertigt, was Bedarf hatte: von Schiffsfunksendern, Raketenabschusskontrollsystemen, speziellen Militärgerät bis hin zu elektronischen Musikinstrumenten und Armaturenbrettern für Autos.

Die hergestellten Produkte wurden nicht nur in der Sowjetunion verkauft, sondern auch in mehr als 40 Länder exportiert. Heutzutage produziert Elektrowymirjuwatsch elektrische Messgeräte, Übungsmaterialien für Studierende sowie Schulausstattung für STEAM-Labors und naturwissenschaftliche Fachlabors, die auch ins Ausland, u.a. in die USA, exportiert werden. Andrij Tschyburowskyj, Generaldirektor des Werkes, erklärt, warum ihre Produkte weltweit eine Nachfrage haben:

STEAM-Labor
Ein innovativer Bildungsraum, in dem das Lernen auf Modellieren, Konstruieren und Experimentieren basiert wird.

„Nachdem die Schüler ein Jahr lang mit dem Equipment arbeiteten, wird ihre Leistung getestet, inwiefern und ob sie gestiegen ist. Die Angaben werden mit den aus anderen Schulen verglichen; dadurch wird die Effizienz des Equipments festgestellt. Die ständig wachsende Nachfrage bestätigt die Tatsache, dass unsere Produkte notwendig, funktional, modern und hochwertig sind.“

Andrij ist der Meinung, dass es für die Ukraine schwierig sei, mit chinesischen Hersteller nach Produktvolumen und -preisen zu konkurrieren, daher ist er von Beginn an darauf konzentriert, den reinen Produktionsbetrieb in ein innovatives Unternehmen umzuwandeln. 2016 übernahm Andrij die Leitung von Elektrowymirjuwatsch: Nach dem Verfall des Werkes in den 1990er Jahren und den darauffolgenden Privatisierung und Entlassungen wurden er und Witalij Kusmin als Krisenmanager eingeladen, um weitere Leute zu entlassen und das Unternehmensvermögen zu verkaufen.

Stattdessen einigten sich die Manager mit dem vorigen Besitzer, dass sie das Unternehmen innerhalb weniger Jahre abkaufen. Andrij erzählt, dass es am llukrativsten wäre, dort ein Einkaufszentrum oder eine Wohnanlage zu bauen. Aber sie beschlossen, einen innovativen, gesellschaftlich wichtigen Raum zu schaffen:

„Heute sind wir Miteigentümer des Werkes und träumen von einem Projekt, das neben dem Gewinn auch soziale Vorteile bringen kann. Dieses Projekt bezieht sich nicht ausschließlich auf Schytomyr, es ist ein landesweites Angebot. Und sobald all das Geplante zustande kommt, wird es in gewisser Weise ein einzigartiges Projekt für Europa und für die Welt sein.“

„Es ist nicht notwendig, alles Alte aufzugeben“, so Andrij. Somit beschlossen die neuen Eigentümer, nicht von Grund auf neu anzufangen, sondern die über Jahrzehnte hinweg erarbeiteten Werte, Einstellung zur Produktion, intellektuelle Errungenschaften sowie die — wenn auch veraltete aber durchaus solide — materielle Basis mit neuen Trends in der Wirtschaft, Bildung, Industrie, wie auch in der Entwicklung des Landes zu kombinieren.

Auf der Suche nach Gleichgesinnten wandten sich Andrij und Witalij an Roman Sach, einen Architekten und Mitbegründer Internetplattform „Insel“ für Wissenschaft und Kunst. Sie baten ihn um Unterstützung bei der Fassadenrenovierung eines der Werksgebäude (der ehemaligen Werkzeugabteilung). Man besprach die Möglichkeiten, den freien Raum zu füllen, insbesondere durch Büroräumlichkeiten, aber Roman setzte sich für einen ökointegrativen Ansatz ein: Es wurde auf Fassadenrisiken eingegangen, wenn man die Räumlichkeiten lediglich vermieten würde. Doch laut Roman kam man schnell zur Erkenntnis, dass hier andere Werte gefunden werden müssen, man soll nicht bloß die Anzahl der Quadratmeter und das Immobilienrecht in Erwägung ziehen.

„Das war der Beginn eines Dialogs über dieses Ökosystem, über ein komplexes Projekt mit Werten, das Menschen verbindet und ein Umfeld schafft, in dem es interessant ist, etwas zu tun. Damals gab es keinen besonderen Schwerpunkt. So verlief meine erste Erkundung, meine ersten Schritte in Wymirjuwatsch. Es gab nicht einmal den Namen, es gab nur ein Projekt der Fassade.“

Das derzeitig zehnköpfige Innovatorenteam versucht, einen multifunktionalen Raum Wymirjuwatsch auf dem ehemaligen Werk zu errichten. Sie verwalten das Gebäude, werden Drittmittel ein. Einige Mitarbeiter stammen aus Schytomyr, aber viele sind Vertreter der Kyjiwer Plattform „Insel“, einem kreativen Raum und einer Werkstatt an der Kyjiwer Nationalen Universität für Bauwesen und Architektur.

In vielerlei Hinsicht agiert das Team aus dem Bauchgefühl heraus: Obwohl es weltweit und auch in der Ukraine erfolgreiche Beispiele für die Revitalisierung von Industrieanlagen gibt (wie z.B. Promprylad), ist es bei solchen Projekten unmöglich, ein bereits vorhandenes Revitalisierungsmodell zu 100% nachzumachen. Man muss immer die verfügbaren Kapazitäten, Konditionen usw. berücksichtigen.

„Es geht darum, ein einzigartiges Set von ‚Zutaten‘ zu finden, das am Anfang zur Verfügung steht, um dieses einzigartige Gericht zu kochen. Man kann sich beraten lassen, Experten hinzuziehen, aber immer ist das ein einmaliges Projekt.“

Das erste Konzept der Revitalisierung von Elektrowymirjuwatsch wurde etwa ein Jahr nach Beginn der Zusammenarbeit mit dem Werk vorgelegt, damals ging es nur um ein einziges Gebäude. Aber selbst 2021, drei Jahren nach dem Beginn der Arbeiten am Innovationspark, hat Andrij noch keine eindeutige Vorstellung davon, wie das Projekt am Ende aussehen wird.

„Zweifelsohne bewegen wir uns alle in die gleiche Richtung und wir machen richtige Schritte. Am wichtigsten ist es weiterzumachen. Vielleicht kommen wir nicht zu dem, was wir am Anfang geplant haben, es könnte aber sogar noch viel besser sein. Auf jeden Fall werden wir die Ziele erreichen, die wir uns am Anfang gesetzt haben.“

Bisher hat sich das Team zwei Schwerpunkte festgelegt: Bildung als die ursprüngliche Quelle von Innovation und Entwicklung sowie Industrieproduktion, von der man immer noch profitieren kann.

2020 wurde Wita Basan ins Projekt eingeladen: Früher arbeitete sie zusammen mit Roman Sach im Stadtentwicklungsprogramm Stadtcode. Als Agentin von Spilnokoscht(ein Crowdfunding-Projekt, ein Mechanismus zur kollektiven Finanzierung von Projekten — Überz.), Expertin für Fundraising-Strategien und Community-Entwicklung hilft sie, Mitteln zu beschaffen und Initiativen von Wymirjuwatsch umzusetzen, insbesondere durch die NGOTwortschyj Wymirjuwatsch.

„Das Werk ist ein riesiger Mechanismus. Es ist interessant herauszufinden, wie er funktioniert und wie man all dies transformieren könnte. Jetzt haben wir eine Idee — das Werk als Dienstleister. Die Frage ist, wie ein ehemaliger sowjetischer geschlossener Betrieb offener werden kann, damit man dort mit Ideen und Projekten experimentieren kann.“

Der Innovationspark hat ein vielfältiges oder – wie Wita sagt – ein gemeinschaftliches Finanzierungsmodell. Ein Teil des Territoriums wird für eine kleinen Betrag vermietet, außerdem investiert das Werk in die Renovierung und Instandsetzung der Räumlichkeiten. Dank der NGO greift das Team auch auf Crowdfunding zurück sowie kooperiert mit diversen Stiftungen (z.B. UN-Entwicklungsprogramm, Ukrainischer Kulturfond, die Stiftung Renaissance, House of Europe). Roman erklärt:

„Meistens sammeln wir Spenden für bestimmtes Content, Events, Projekte, wobei das Werk fast alle Infrastrukturkosten deckt. Wir hoffen, dass baldmöglichst wir die Eigenwirtschaftlichkeit für einige bereits fertiggestellte Räume erreichen werden. Es ist uns wichtig, sich darin zu verbessern.“

Da in einem Teil des Werks der Produktionsprozess noch verläuft, befindet sich der Innovationspark auf dem Bereich, der durch eine deutliche Produktionsreduzierung leer wurde- Sobald Räumlichkeiten für Veranstaltungen notwendig waren, wurden sie von Schutt und Müll aufgeräumt. Allmählich werden sie saniert. Andrij Tschiburowskyj glaubt jedoch, dass Reparaturarbeiten und Ausstattung nicht das Wichtigste seien. Die Hauptsache ist klare Prozesse sicherzustellen, um Menschen hierher anzuziehen. Dann könnten sie hier etwas schaffen, sich austauschen. Deshalb schafft man im Wymirjuwatsch eine Umgebung, wo es angenehm ist, in verschiedenen Bereichen zu arbeiten: Man organisiert Workshops und Kurse für Architekten, Produktdesigner, Musiker; auch Künstler werden zu Residenzen einladen.

„Sound-Labor“

Der Ort selbst ist in der Regel richtungsweisend, erklärt Wita Basan.In Schytomyr wurden viele berühmte Musiker geboren, wie z.B. Borys Ljatoschynskyj, Juliusch Sarembskyj, Natan Perelman, Swjatoslaw Richter u.a., und auch das Werk war im Musikbereich tätig: Seit den 1960er Jahren produziert es Musikinstrumente (elektrische Orgeln, Effektgeräte, Drum-Maschinen, Mischpulte, Verstärker und Nachhallgeräte), in den 80er Jahren machten elektronische Tasteninstrumente ein Viertel der gesamten Produktion aus.

Die Werksarbeiter waren sehr stolz auf die Orion-084-Elektroorgel der Estradin-Reihe: Sie war die erste solche Orgel in der UdSSR, die einem Musiker sogar Klavier oder Schlagzeug ersetzen konnte. Das war eine Art Orgel-Orchester im Wert eines PKWs. Sogar das Café auf dem Territorium des Werks wurde Estradin genannt. Dieses historisch bedingte Verlangen bedingte das erste Projekt des Innovationsparks – Sound-Labor. Wita Basan erzählt:

„Durch das Projekt Sound-Labor arbeiten wir mit dem Stadtgewebe, der nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in Vergessenheit geraten ist. Wir haben Bücher und Wandzeitungen gefunden: Die Energie der Entwicklung ist zu spüren, es gab ein tolles Team hier. Jetzt haben wir den Eindruck, dass wir auf eigene Faust mit all dem experimentieren können.“

Zusätzlich zu den Arbeitsräumlichkeiten erhielt das Team von Wymirjuwatsch Geräte und illiquide Gegenstände, die man für die Arbeit mit Ton benutzen kann. Nachdem man sich entschied, mit demjenigen Erbe zu arbeiten, das wiederbelebt werden kann, fing man an, den Sektor der elektronischen Musik zu entwickeln.

Im Juli-August 2020 wurde das Sound-Labor im Format der Residenz V:UNCASE/ Wymirjuwatsch gestartet (Andrij Palasch könnte das Projekt betreuen, aber gerade zu der Zeit veranstaltete er das Festival Konstruktion im Dnipro). Es war ein 10-tägiges Experiment, bei dem 16 Teilnehmer aus verschiedenen Ländern (u.a. Großbritannien und Polen) im Werk lebten und studierten, Maschinengeräusche aufzeichneten und an ihren Projekten arbeiteten. Eine Residentin schrieb eine Oper für elektronisches Akkordeon, ein anderer Teilnehmer synchronisierte das Saxophonspiel mit Maschinengeräuschen und nannte seine Schöpfung Aluminiumjazz. Wita Basan erinnert sich an die Residenz-Teilnehmern gemachte Installation:

„An der Stelle, an der einst Lenin-Denkmal einst, blieb nun ein mit Grün umranktes Postament mit einem großen Loch. Man stellte dort einen Scheinwerfer auf, der in den Himmel leuchtete, und mitsamt der früher aufgenommenen Insektengeräuschen sah diese Klanginstallation sehr beeindruckend aus.“

Den Musikern gefiel auch der technologische Schwimmbecken auf dem Werksgelände, der einst zur Kühlung von Brauchwasser diente: Sie nutzten die besondere Akustik im Inneren des Pools und arrangierten da einen Konzertsaal, wo Elektro-Musik-Sets gespielt wurden.

Das wertvollste an ihrem Projekt ist laut Roman Sach die Möglichkeit, diverse Formate auszuprobieren und sie an die Wünsche und Visionen der Zielgruppe anzupassen.

„Dies ist eine experimentelle Plattform für Elektro-Musik und ein Engineering-Workshop für analoge Synthesizer. Jedes Jahr versuchen wir, neue Sektoren und Segmente einzuführen, um unser Projekt facettenreicher zu machen.“

Das Publikum von Schytomyr ist mit elektronischer Musik bereits vertraut, denn seit 2016 findet hier das internationale Festival für experimentelle und elektronische Musik ATOM in den Räumlichkeiten des nach Sergij Koroljow benannten Museums für Kosmonautik statt. Am Festival nahmen u.a. Künstler aus Großbritannien, Deutschland, Polen, Ungarn und Japan teil. Neben Musiksets und Performances kann man während des Festivals Vorträge über Musik hören und Kreativworkshops besuchen.

Sergij Koroljow
Ukrainischer sowjetischer Wissenschaftler und Konstrukteur im Raketenbau und Raumfahrt.

Das Team von Wymirjuwatsch schlug dem Bürgermeister von Schytomyr vor, die elektronische Musik und Konstruktion elektronischer Musikinstrumente in die Kulturstrategie der Stadt miteinzubeziehen:

„Die Städte sollten thematisiert werden. Und gerade elektronische Musik kann für Schytomyr eine gewisse Anziehungskraft sein.“

Ein internationales Projekt der Zusammenarbeit zwischen österreichischen und ukrainischen KomponistInnen/KlangkünstlerInnen „The Rooms“ ist für April 2022 in Kooperation mit House of Europe geplant. Kuratiert wird das Projekt von Alisa Kobzar gemeinsam mit Professor Gerhard Eckel und Assistenzprofessor Franz Zotter (Institut für Elektronische Musik und Akustik) sowie Gala Chyburovska, die für das Management des Projekts verantwortlich ist. Der Absolvent der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz, der in Berlin lebende Klangkünstler Gerriet Sharma, wird die Session mit dem einzigartigen Klangequipment leiten. Acht Grazer KünstlerInnen werden die virtuellen Räume des „Elektrovymirjuwatsch“ erforschen, und ebenso viele ukrainische KünstlerInnen werden mit virtuellen Nachbildungen der Räume des Instituts arbeiten, die im Laufe des Projekts entstehen werden. Das Ergebnis der Zusammenarbeit wird eine 360-Grad-Audioarbeit sein, die in den realen Räumen des „Elektrowymirjuwatsch“ und des Instituts für elektronische Musik und Akustik aufgeführt wird.

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Wymirjuwatsch: Konstruktor

Der wichtigste Schwerpunkt des Innovationsparks ist die gleichzeitig Umwandlung des Werks im Zuge von Wymirjuwatsch-Ausbau. Einerseits geht es um die Modernisierung von Werksausstattung, andererseits um die Errichtung von Labors und Durchführung anderer Aktivitäten, die neben der Industrieproduktion existieren; sie sind nicht darauf gezielt, das Alte zu verdrängen, sondern den Raum mit neuen Bedeutungen zu füllen. Jetzt ist Elektrowymirjuwatsch auch ein Ort, wo man lernen kann, mit unterschiedlichen Materialien zu arbeiten und neue Ideen umzusetzen. Roman erzählt, das Team habe gleich von Anfang an das kreative Potential des Werkes wahrgenommen.

„Uns allen fehlt nun etwas Handarbeit. Alles ist digital geworden, man arbeitet am Computer und das hat einen sehr starken Einfluss darauf, was physisch im Raum entsteht. Dies beeinflusst die Arbeit von Architekten und Designer: Man macht Entwürfe ohne zu verstehen, wie es physisch verkörpert wird. Im Werk gibt es immer noch funktionierende Produktionsstätte sowie entsprechende Spezialisten, was eine gute Grundlage für die weitere Entwicklung bietet.“

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Die Idee wurde im Sommer 2021 umgesetzt: Die Fachschule für Produktdesign fand im Wymirjuwatsch statt. 16 Teilnehmer arbeiteten mit verschiedenen Werkzeugen: 3D-Druck, Siebdruck, Textil- und Lötgeräte usw. Während der Arbeit an ihren Objekten zerlegten die Residenten die Geräte (Kamera, veraltete Werkrodukte usw.) in Ersatzteile, erforschten die Verträglichkeit von Materialien und deren Reaktion, erlernten neue Designertechniken. Die Teilnehmer der Fachschule hatten unterschiedlicher Erfahrung: Jemand leitet bereits eine eigene Produktion, ein anderer hat eine konkrete Anfrage und braucht bestimmte Ausstattung.

Residenten haben häufig Ideen und Arbeitsmaterialien in einer Lagerhalle mit illiquiden Beständen gefunden. Dort haufen sich die zu Sowjetzeiten gekaufte Anlagen, die für Massenproduktion von Geräten bestimmt waren, aber aufgrund eines starken Produktionsrückgangs nie eingesetzt wurden. Heute sind die meisten dieser Geräte bereits veraltet und stehen in Lagerhallen untätig herum. Jedoch sind solche Ressourcen für den Innovationspark besonders wertvoll. Roman erzählt, dass die Residenten die illiquiden Gegenstände nach dem Upcycling-Prinzip zerlegen und daraus Dekorationselemente oder Designeraccessoires fertigen.

Upcycling
Herstellung von neuen Produkten aus recycelten oder gebrauchten Gegenständen.

„Viele Teilnehmer hatten bereits fertige Projekte, um diese in der Schule für Produktdesign zu verwirklichen, aber im Endeffekt nahmen sie alte Ersatzteile, Resistoren und Transistoren und modellierten etwas daraus, denn genau dies ist die einzigartige Erfahrung, die man sonst nirgendwo erwerben kann.“

Uljana, eine Residentin der Schule, fand unter solchen illiquiden Gegenständen Bestandteile für ihre Lampe:

„Eine gute Sache wird immer aus dem Nichts erstellt. Und dieses Werk ist ein sehr cooles ‚Nichts‘, obwohl es ein riesiges ‚Etwas‘ ist. Im Raum mit illiquiden Gegenständen wird all mögliches Zeug gelagert, das weggeworfen werden sollte. Aber eigentlich ist das kein Schrott, denn dafür wurde viel Zeit, Energie und Menschenleben gewidmet. Dort im Raum habe ich Metallplatten gesehen und ich habe mir gedacht, dass dies ein toller Gegenstand sei und habe daraus Glühbirnen gemacht.“

Roman Sach erzählt, dass Schulen unter anderem eine Lösung finden müssen, wie man mit der verfügbaren Ausstattung und materiellen Basis interessante Produkte herstellen kann:

„Die Schule ist ein Werkzeug, um viele Hypothesen zu testen, die wir für uns selbst aufgestellt haben; es ist auch eine Quelle von Erkenntnissen, die wir für die weitere Arbeit an der Revitalisierung des Werks verwenden.“

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Wymirjuwatsch präsentierte den Einwohnern von Schytomyr die Ergebnisse der ersten Fachschule für Produktdesign sowie auch seine Werkstätte, wo nun jeder Interessent sein Produkt entwickeln kann. Ein großer Vorteil der kreativen Tätigkeit in diesen Räumlichkeiten ist die Tatsache, dass das Werk noch in Betrieb ist und Handwerker hinzugezogen werden können. Dieses Projekt wurde zu gleichen Teilen vom UN-Programm und vom Elektrowymirjuwatsch gefördert.

Wita Basan sieht das Produktionslabor als die Möglichkeit, einige Etappen der industriellen Revolution zu überspringen, z.B. das industrielle Stanzen — man könne gleich mit der Herstellung und Qualitätskontrolle der auf die Bedürfnisse des Verbrauchers zugeschnitten Erzeugnisse beginnen. Dafür braucht man entsprechende Räumlichkeiten, und der Innovationspark ist genau der richtige Ort:

„Das Arbeitssystem ist den FabLabs, den sog. kollektiven Werkstätten, ähnlich. Hersteller und Designer können die Räumlichkeiten nutzen und ihre eigenen Produkte herstellen. Darüber hinaus haben sie Zugang zu den allgemeinen betrieblichen Produktionskapazitäten.“

Fab lab
Manchmal auch MakerSpace genannt, ist eine offene Werkstatt mit dem Ziel, Privatpersonen und einzelnen Gewerbetreibenden den Zugang zu modernen Fertigungsverfahren für Einzelstücke zu ermöglichen.
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Der Raum soll ein System bilden, wo eine Person, die ihr Produkt herstellen möchte, volle Unterstützung erhalten kann: Das bezieht sich auf die Logistik, Lagerkapazitäten, Management, Produktion, verschiedene Technologien, Buchhaltung und vieles mehr, erklärt Roman Sach.

„Wir streben danach, eine Infrastruktur zu aufzubauen, wo Ingenieure, Architekten, Designer und andere kreative Menschen, die etwas schaffen möchten, alle Voraussetzungen haben, die ersten Probestücke herzustellen sowie ihre Ideen auszudehnen und materiell umzusetzen.“

Das Team von Wymirjuwatsch ist sich bewusst, dass nicht alle Ideen wertvoll sind, aber das Wichtigste ist, dass die Teilnehmer Erfahrungen sammeln und somit ihre Weiterbildung beschleunigen können. Andrij ist der Meinung, dass die Teilnahme am nächsten Programm im Innovationspark die Teilnehmer mit neuen Ideen inspirieren sowie ihnen neues Verständnis und neue Erfahrung bringen kann. In der ehemaligen Werkzeugabteilung wird zukünftig das Bildungszentrum des Innovationsparks sein, entsprechend ausgestattet für Präsentationen, Ausstellungen und Schulungsveranstaltungen.

Leute und Werk: Sanfte Integration

Das Erste, was Andrij Tschyburowskyj auffiel, als er zum Wymirjuwatsch kam, war die Hingabe der Mitarbeiter ihrer Arbeit in einem so großen Unternehmen:

„Für mich war es das erste Unternehmen, wo Leute arbeiteten, für die dies der erste und bis heute der einzige Arbeitsplatz sei. Manche sind bereits 40 oder sogar 50 Jahren hier. Diese Arbeit ist ihr Leben. Darum wollte ich es so modernisieren, damit die vorhandene Erfahrung an neue Mitarbeiter weitervermittelt werden kann.“

Die Werksarbeiter bekunden laut Andrij „vorsichtiges Interesse“ für die Veränderungen, denn früher erlebten sie auch harte Zeiten, als Gehälter über sechs Monate lang nicht gezahlt oder in Form von Naturallohn (durch im Werk hergestellte Produkte) ausgehändigt wurden. Deshalb ist es für sie ein Experiment, an dem sie auch beteiligt sind.

„Die Arbeiter sind überrascht, wenn zum Beispiel junge Frauen mit einer Schweißmaschine arbeiten, für sie ist das neu. Ihre Augen leuchten: Wow, ich arbeite hier seit 40 Jahren, aber so etwas habe ich noch nie gesehen. Sie sind sehr hilfsbereit und versuchen auch, eigenen Beitrag zu leisten.“

Andrij bemüht sich, auf die positiven Eigenschaften der alten Kultur zurückzugreifen. Er sagt, er habe das Gefühl, etwas zu verpassen, er spürt einen inneren Bezug zu dieser Atmosphäre. Er versteht, dass die Transformation ein schwieriger und andauernder Prozess sei, aber diese findet bereits statt, und die Residenten äußern den Wunsch, hier etwas schaffen zu wollen. Wie z.B. Erich Soul, Medienkünstler und Ingenieur aus Odessa, der nach der ersten Residenz in Schytomyr geblieben ist. Er sucht nach Anwendungsmöglichkeiten für illiquide Gegenstände und arbeitet zugleich an seinen Soundgeräten.

Roman erzählt, dass jeder, der hierher kommt, von Texturen, Fakturen, Überresten und alten Geräten mitgerissen wird. Viele Leute bewerben sich um die Teilnahme an der Residenz: Die Anzahl der Bewerbungen beträgt ca. 3-5 Personen für einen Platz. Die Teilnehmer kommen aus Charkiw, Odessa, Lwiw; sie sind bereit, hier unter nicht sehr komfortablen Bedingungen zu arbeiten, weil für sie insbesondere die Umgebung wertvoll ist, in der etwas geschaffen wird. Prägend ist auch die Möglichkeit, mit Mitarbeitern des Werks zu kommunizieren, die mit Konstruieren, Materialien und deren Verarbeitungsmethoden vertraut sind und früher an der Herstellung von Musikinstrumenten teilgenommen haben.

„Es gibt junge Mitarbeiter im Konstruktionsbüro, die sich für Musik interessieren. Sie haben sich unseren Aktivitäten angeschlossen. Einer von ihnen hielt sogar einen Vortrag über Synthesizer. Es gibt also schon Integrationsbemühungen.“

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Eines der erfolgreichen Beispiele für die Zusammenarbeit zwischen Residenten und Werksmitarbeitern ist die Siebdruckwerkstatt. Walentyna Kosljuk, stellvertretende Leiterin der Montageabteilung bei Elektrowymirjuwatsch, leitet diese Werkstatt, hilft den Teilnehmern bei der Einrichtung von Geräten und der Produktionsprozesse und berät, wie Produkte qualitativ verbessert werden können. Sie sagt, dass junge Leute oft hierhin kommen, um sich anzuschauen, wie das Werk überhaupt funktioniert. Durch eine solche Interaktion wird der Raum zweifelsohne offener werden, glaubt Wita Basan:

„So entwickelt sich der Raum: Nach einer Veranstaltung folgt die andere und das Werk belebt sich allmählich. Das ist besser, als wenn der Raum leer stünde und total vernachlässigt wird. Dadurch wird der Raum wieder lebendig. Auch die Tatsache, dass all diese Werkzeuge herausgezogen werden, bringt viele Geschichten wieder ans Tageslicht.“

Das Team von Wymirjuwatsch hat beispielsweise eigene Codenamen für Fabrikstandorte: Grotte, Altane, Pool. Wenn man sagt, dass ein Konzert im Pool stattfindet, wird es im Werk präzisiert, dass es sich nicht um einen Schwimmbecken, sondern um einen ehemaligen Brunnen handelt.

„Wir werden hier ‚Astronauten‘ genannt. Einmal sprach eine Angestellte mit dem Direktor aus Versehen über einen Lautsprecher. Er sagte: ‚Wir müssen Wita irgendwo unterbringen‘, und sie antwortete ihm: ‚Oh, diese aus Astronauten?‘. Na ja, jetzt werde ich ‚Wita-Astronautin‘ genannt, und unser ganzes Team sind auch ‚Astronauten‘.“

Für die Einwohner von Schytomyr ist die Revitalisierung des Werks eine Gelegenheit, hinter die Mauern zu gelangen, die zuvor nur mit Sondergenehmigungen zu passieren waren. Das Team von Wymirjuwatsch organisierte 2020 den Tag der offenen Türen. Das Publikum war ganz unterschiedlich – sowohl Interessierte, die das ehemals Hochsicherheitsgelände besuchen wollten, als auch Vertreter der sog. künstlerischen Boheme. Im Juni 2021 konnten die Bewohner von Schytomyr sich im Innovationspark die Filme der Ukrainischen Neuen Welle des Dowschenko-Zentrums anschauen:

„Etwa dreißig Leute kamen zu der ersten Filmvorführung. Das Publikum war sehr begeistert und sehnte sich nach solchen Veranstaltungen, nach der Aufführung gab es eine fast anderthalbstündige Diskussion mit den Regisseuren.“

Es gibt viele Freiwillige unter den ortsansässigen Jugendlichen, die Wymirjuwatsch helfen, beispielsweise bei der Einrichtung der Siebdruckwerkstatt. Einige Einwohner von Schytomyr warten gespannt auf die nächsten Events, andere mieten sich eine Werkstatt, aber es gibt gewiss auch Gegner solcher Veränderungen. Um neue Inhalte in den Stadtraum zu bringen, inszenierte einst das Team eine sogenannte „Intervention“ experimenteller Musik auf der Hauptstraße von Schytomyr. Dabei kam es zu einer Auseinandersetzung, denn die Gegner verstanden solche Musik nicht und haben die Stromstecker einfach rausgezogen. Der Werksleiter sagt, die Leute seien sich nicht sehr bewusst, was im Werk wirklich passiert, und er wolle noch keine Medienkampagne dazu starten:

„Wir wollen echte Ergebnisse zeigen; sobald diese Ergebnisse sichtbar sind, stellen wir diese Informationen schrittweise an die Öffentlichkeit.“

Wymirjuwatsch: Revitalisierung von Schytomyr

Schytomyr war einst ein mächtiges Ingenieurzentrum. Es gab große Betriebe und Fabriken, darunter Chimwolokno, Ljonokombinat, Werstatuniwersalmasch, Promawtomatyka, Awtosaptschastyna. Heute befinden sich auf deren Gelände Wohnkomplexe, Einkaufszentren, Parkplätze, Lagerhallen oder einfach nur Ruinen. Elektrowymirjuwatsch konnte aber einen Teil seiner Produktion behalten. Einst beschäftigte das Werk mehr als 6 Tausend Personen, heute sind es nur 300 Mitarbeiter.

In Schytomyr leben etwa 28.000 Studenten, das ist fast ein Zehntel der Stadtbevölkerung. Trotz der niedrigen Lebenshaltungskosten, einfachen Logistik und besseren Umweltbedingungen im Vergleich zu Kyjiw bleibt die Stadt laut Andrij Tschyburowskyj ein „Lieferant“ von Ressourcen für die Hauptstadt:

„Sobald hier eine aktive und fortgeschrittene Person erscheint, wird sie ziemlich schnell nach Kyjiw weggelockt.“

Andrij ist der Meinung, dass die Stadt ein großes Potential hat, um sich zu einem Businesszentrum nahe der ukrainischen Hauptstadt (nur 140 km entfernt) zu entwickeln. Aber um zukunftsorientierte Menschen in der Stadt aufhalten zu können, braucht Schytomyr innovative Lösungen. Wymirjuwatsch ist eine davon. Auch hat der Innovationspark eine günstige Lage: Er ist nur wenige Gehminuten vom neuen Geschäftsviertel in der Kyjiwska-Straße, von Verwaltungsgebäuden, kulturellen Einrichtungen, Restaurants, Geschäften und Hotels entfernt.

Das Konzept des Innovationsparks sieht ein Bildungszentrum, einen Veranstaltungsraum, eine Forschungsabteilung, Arbeitsräume, Grünflächen, ein Hotel und ein Café vor. Dank der Veranstaltungen von Wymirjywatsch, wie z.B. Residenzen, können Leute aus anderen Städten Erfahrungen austauschen. Einige Teilnehmer bleiben weiterhin in Schytomyr; somit kann sich die Stadt erneuern und ihr intellektuelles Image verbessern.

Ferner versucht das Team, in den für sich interessanten Bereichen die besten Praktiken zu übernehmen, diese an eigene Realien anzupassen und nach Partnern zu suchen. Es ist das eine, ins Ausland zu fahren, um dort zu arbeiten. Für Roman ist es jedoch viel interessanter, etwas zu Hause zu schaffen und dafür im Ausland Erfahrungen zu sammeln:

„Durch die Arbeit in Schytomyr entdecken wir die ganze Welt. Als ich mich dem Projekt anschloß, ging es um das Experimentarium. Ich begann zu suchen, wie es aussehen könnte. Darum fuhr ich nach Polen zum Copernicus Science Center, wo ich interaktive Installationen für mich entdeckte. Jetzt befassen wir uns mit der Musik und haben vor, nach Österreich zu fahren, um dieses Thema dort näher zu erkunden.“

Die Revitalisierung des Werks Elektrowymirjuwatsch besteht u.a. im Ausbau eines gesellschaftlich wichtigen Raumes unter Berücksichtigung verfügbarer Ressourcen und Raummöglichkeiten, um deт intellektuellen und industriellen Bedarf der ukrainischen Bürger sowie Ausländer zu decken. Das Team von Wymirjuwatsch strebt danach, alles vorhandene Wertvolle so gut wie möglich zu erhalten und gleichzeitig teilweise durch Modernes zu ergänzen, um den Wert zu stärken und in etwas Neues umzuwandeln.

„Unser Ziel war nicht, alles aufzuräumen und die Flächen gewinnorientiert zu vermieten, sondern die historische Kontinuität zu bewahren. Und dies ist der rote Faden. Dazu kommen noch die musikalische, pädagogische, hersteller- und produktionsbezogene Themen.“

Das Team verfolgt solchen Ansatz: Wenn man etwas beibehalten kann, ist es besser, dies beizubehalten; wenn etwas nachgearbeitet werden muss, muss es nachgearbeitet werden. Für Andrij, den Werksleiter, ist dies auch eine Möglichkeit, ein soziales Unternehmen zu gründen:

„Es gibt einfache Standardkonzepte für den Umgang mit Immobilien in der Innenstadt, und heute bekommen wir mehrere Vorschläge, die ein finanzielles Polster für den Rest des Lebens verschaffen würden. Aber bestimmte Erfahrung und Visionen, das Verständnis von Prozessen setzen wahrscheinlich erhabene Ziele, um etwas zu schaffen, das niemand bis dahin geschaffen hat.

unterstützt durch

„House of Europe“ ist ein von der Europäischen Union finanziertes Programm zur Förderung des professionellen und kreativen Austauschs zwischen den Ukrainern und ihren Kollegen aus den EU-Staaten. Leiter des Programms „House of Europe“ in der Ukraine ist das Goethe-Institut. Als Partner des Projektkonsortiums treten British Council, das französische Institut und die tschechischen Zentren auf.

Beitragende

Projektgründer:

Bogdan Logwynenko

Projektmanagerin:

Iwanna Wlasjuk

Autorin des Textes:

Tetjana Boz

Chefredakteurin:

Natalija Ponedilok

Redakteurin:

Anastasija Sjerikowa

Projektproduzentin,

Interviewerin,

Drehbuchautorin:

Karyna Piljugina

Produktionsassistentin:

Natalija Wyschynska

Fotograf:

Jurij Stefanjak

Kameramann:

Oleg Solohub

Roman Klymtschuk

Regisseur:

Mykola Nossok

Filmeditorin:

Lisa Lytwynenko

Tontechnikerin:

Anastasija Klymowa

Bildredakteurin:

Kateryna Akwarelna

Transkriptionist:

Taras Beresjuk

Transkriptionistin:

Anastasija Wolynsjka

Olha Stulij

Amina Likar

Anna Lukasewytsch

Yelyzaveta Wowtschenko

Marija Choloschnjuk

Julija Kuprijantschyk

Content-Managerin:

Kateryna Jusefyk

Übersetzerin:

Maryna Wowna

Übersetzungsredakteur:

Oleksiy Obolenskyy

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